Chapter 1: Vorbereiten
Chapter Text
„Und was soll das jetzt?“, fragt Adam als Wiktor ihm eine Akte auf den Tisch wirft.
„Ungereimtheiten. Guck mal durch.“
„Ungereimtheiten? Ungereimtheiten? Echt jetzt? Als wäre das mein Job,“ Adam fährt sich durch die Haare.
Wiktor grinst. „Du machst das schon!“, sagt Wiktor. Und was er meint, ist ‚Du hast doch Spaß dran!‘
Adam greift sich seinen Kugelschreiber, Schmierpapier und einen Textmarker. Und systematisch geht er die Unterlagen durch, und er spürt, wie ihn eine Ruhe erfasst, die er nur durch die Arbeit mit Zahlen erreichen kann. Und erst als die Blase drückt, als er bestimmt schon einige Zeit auf seinem Stuhl umhergerutscht ist, wird seine tiefe Zufriedenheit, seine Gedankenverlorenheit gestört und er bemerkt, dass er sich über einige Stunden in den Zahlenfolgen und Abrechnungen verloren hat.
Aber Wiktor hatte recht. Wie immer. Tatsächlich sind da einige Ungereimtheiten. Tatsächlich sind es ziemlich viele Ungereimtheiten. Bei den ersten Hinweisen verwies die Firma auf den neuen Buchhalter, der wohl den Überblick verloren habe. Aber dafür sind die Beträge zu unauffällig, dafür fehlen die Gelder zu systematisch.
„Wiktor?“, ruft Adam in den Raum, als er vom Klo zurück kommt. „Verschleierung!“, sagt Adam. Grinst.
Wiktor grinst. „Ja, und du glaubst gar nicht, was bei der Datenauswertung rausgekommen ist.“
„Was denn?“
„Der feine Herr hat seine Finger im Spiel,“ sagt Marian, lehnt sich entspannt nach hinten.
„Hüter?“
„Wir kriegen den dran,“ sagt Wiktor.
Adam spürt das Lächeln, das sich auf seinem Gesicht ausbreitet. „Und wenn es für Steuerhinterziehung ist.“
Wiktor grinst.
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„Hast du was zum Essen da?“, fragt Adam.
Olga wirf ihm einen Apfel zu.
Adam schnaubt. „Und was richtiges?“ Adam wirft den Apfel zurück.
Olga rollt die Augen, wedelt mit den Flyern.
„Pekingente?“
Olga zuckt mit den Schultern, beißt in den Apfel.
„Buddhas Freuden?“
Olga grinst ihn über den angebissenen Apfel an.
Adam bestellt per Telefon (Festnetz), weigert sich noch immer strikt, per App zu bestellen.
Nach dem Essen lehnt er sich zufrieden zurück und Olga stellt ihm einen Kaffee hin. Genauso wie er ihn mag. Schwarz, ohne Zucker und lau warm.
„Wie deine Seele,“ sagt sie wie immer.
Adam rollt mit den Augen, bricht seinen Glückskeks auf und liest: ‚Sie werden sich Ihrer Schwächen bewusst und dadurch stärker‘.
Als Olga ihm das Zettelchen aus der Hand nimmt und liest, da muss sie lachen. „Einsicht, Raczek! Einsicht,“ sagt sie, gibt ihm das Zettelchen zurück.
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Die Kameraaufnahmen zeigen jemanden, der eilig und schmerzgedrängt, mit gekrümmtem Oberkörper, zusammengepressten Beinen und gesenktem Kopf die Herrentoilette im Gerichtsgebäude betritt. Die Haare fast wild abstehend und zottelig, der Bart ungepflegt. Kleinkrimineller, der nun vor der Verurteilung panisch wird.
Und dann zeigen die Aufnahmen nicht, wie die Person die Toiletten wieder verlässt.
Das Ergebnis bleibt gleich. Bleibt denkbar misslich:
„Vincent Ross ist aus der Untersuchungshaft entkommen“, brummt Wolle durchs Handy.
Adam tritt gegen den Autoreifen, bereut es unmittelbar, er hat die guten Schuhe an. Eigentlich schick, aber jetzt verkratzt, und etwas zu eng sind sie auch. Das macht ihm der Tritt umso deutlicher
„Kurwa!“, schreit er, fährt sich durch die Haare.
Olga schaut zu ihm, Augenbraue fragend gehoben.
„Ross!“
„Pferd?“, fragt Olga.
Adam rollt mit den Augen. „Lenski!“, schnaubt er.
Und es macht Klick, sie fragt: „Vincent Ross?“
„Aus der Untersuchungshaft entkommen.“
„Scheiße!“, sagt sie, als die uniformierten Polizist*innen weitere Kisten bringen mit dem ledrigen Papier. Sie sind sicher, dass es für offizielle Dokumente verwendet wird, wissen jedoch noch nicht wofür genau. Und die Personen, in deren Werkstatt sie das Papier gefunden haben, können sie jedoch nicht mehr befragen, denn die wurden vor einigen Tagen ermordet aufgefunden. Das ist aber glücklicherweise nicht ihr Arbeitsgebiet, denkt Adam. Denkt an die grausamen Fotos aus der Akte.
Und jetzt zu allem Überfluss auch noch Ross!
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„Was machen wir wegen Ross?“, fragt Olga zurück auf der Dienststelle.
„Ist der denn unser Problem?“, entgegnet Adam auf dem Weg durch das Großraumbüro.
„Ich befürchte schon,“ sagt Pawlak, als hätte er nur auf sie beide gewartet.
„Was?“, fragt Adam.
„Anweisung von oben. Du hast ihn einmal gefunden, und das wirst du wieder tun, bevor er abtauchen kann.“ Adam rollt die Augen. Das war keine große Leistung. Vielleicht eher Zufall.
„Aber der ist doch,“ beginnt Adam, schaut auf seine Armbanduhr, „seit über 3 Stunden ‚unterwegs‘.“
„Die Akte kam gerade,“ sagt Pawlak, hält ihm einen Datenstick entgegen.
Adam schaut etwas verzweifelt zu Wiktor. Der hätte ihm wenigstens Papier übergeben.
„Schaut mal drüber,“ sagt Pawlak zu ihm und Olga.
Olga seufzt, kramt nach ihrem Handy und ruft ihre Babysitterin an.
Adam seufzt und ruft Lidia an.
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„Wo ist Raczek,“ fragt Olga.
„Ist er nicht bei euch im Büro?“, sagt Wiktor, als Adam aus der Teeküche kommt mit zwei Tassen Kaffee in der Hand.
„Nein,“ sagt sie und bemerkt ihn dann. „Komm, wir haben ihn gesichtet,“ sagt Olga.
Und Adam grinst, übergibt ihr eine Tasse.
Und die Videoaufnahmen zeigen: Ross muss sich auf dem Klo rasiert und die Handschellen entfernt haben. Irgendjemand hat ihm geholfen, denn er hat eingeschmuggelte Kleidung angezogen und verließ dann, kaum wiederzuerkennen die Herrentoilette.
Und ja, das Gesicht, dass da aufblitzte, auf dem Band der Überwachungskamera, das war eindeutig Ross, strahlend-lächelnd und selbstbewusst. Und dann, kurz bevor Olga bereits die Aufnahme stoppen will, da ziehen wachsame Augen Adams Blick auf sich.
„Kannst du reinzoomen?“, fragt Adam und er weiß das Olga das kann, beobachtet fasziniert, wie das Gesicht näherkommt, die Augen klarer werden.
Adam grinst: „Luschke!“
„Luschke? Alexandra ‚Lusche‘ Luschke?“, fragt Olga, zunächst ungläubig, aber auch sie erkennt die markanten Augen, den strengen Mund. „So hat er das also gemacht!“
„Aber warum?“, fragt Adam.
„Muffensausen?“
„Vielleicht,“ sagt Adam, betrachtet Luschkes eingefrorenes Standbild. „Oder wegen einer anderen Person?“
„Die Besucherliste aus dem Gefängnis,“ schlägt Olga vor und Adam nickt, will schon zum Hörer greifen, da zeigt Olga auf den Datenstick. „Ist alles hier drauf,“ sagt sie.
Dann kann es ja losgehen.
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Und dann kommt plötzlich Bewegung in den Fall. Denn Ross hatte nur einen Besucher.
„Aber was will er denn von ihm?“, fragt Olga.
„Haben wir irgendwelche Infos über den?“, fragt Adam.
„Der war bis vor kurzem im Polizeidienst,“ sagt Wiktor, hebt seine Augenbraue.
„Und jetzt nicht mehr?“, fragt Olga.
Wiktor schüttelt den Kopf.
„Weil?“, fragt Adam ungeduldig.
„Er hat familiäre Gründe angegeben und ist dann zurück in die alte Heimat.“
Die Ungeduld kribbelt unter Adams Haut, doch bevor sie sich bahnbrechen kann, ergänzt Wiktor: „Saarbrücken.“
„Gibt es irgendeine Verbindung zwischen Ross und Saarbrücken?“, fragt Olga.
„Ich überprüfe das,“ sagt Wiktor, dreht sich zu seinem Rechner.
„Aber was hatten denn die beiden miteinander zu tun?“, fragt Adam.
Und Wolle guckt hoch, grinst: „Die gleiche Anschrift!“
„Was? Wo?“, fragt Adam.
„Berlin,“ sagt Wolle, bringt ihm einen Zettel mit der Adresse, wie Adam es mag.
„Lenski, meinst du es könnte tatsächlich so einfach sein?“
„Werden wir sehen, Raczek,“ sagt sie, greift den Autoschlüssel, einen Apfel, guckt Adam fragend an, aber der schüttelt den Kopf.
Und es ist tatsächlich so einfach.
Die Wohnungstür ist aufgebrochen, die Wohnung steht leer (noch!) und im Wohnzimmer an die Wand gelehnt, sitzt Ross, mit einer mittlerweile fast leeren Weinflasche, wenn Adam das richtig sieht.
„Er ist weg,“ sagt Ross.
Und Adam nickt, setzt sich neben ihn.
Olga setzt sich auf die andere Seite, nimmt Ross die Flasche aus der Hand.
„Und ihr nehmt mich jetzt wieder fest?“, fragt Ross, lehnt seinen Kopf nach hinten, schließt die Augen. Und es ist kein grüner Schimmer auf seinen Lidern zu sehen. Verweint sieht er aus. Erschöpft und traurig.
„Ja, machen wir,“ sagt Olga, betrachtet die Weinflasche.
„Was haben Sie sich dabei gedacht, Herr Ross?“, fragt Adam.
„Er ist weg. Er hat gesagt, dass er nicht zurück geht. Er hat es mir versprochen.“
„Wer?“, fragt Olga leise.
„Wer? Mein Freund. Adam,“ sagt Ross, als wäre es ein unumstößlicher Fakt. „Er hat gesagt, er bleibt. Aber seine Mutter… Als er mich besuchen kam, sagte er-“ Vincent schüttelt den Kopf, unterbricht sich.
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Als er kurz vor Mitternacht das Schlafzimmer betritt, ist es dunkel und nur etwas durch das Mondlicht beleuchtet. Er zieht sich so leise aus wie möglich, legt den Anzug über seinen Stuhl und kriecht ins Bett. Die Erschöpfung des Tages zieht seinen Kopf schwer auf das Kissen.
Und sanft spürt er Lidias Finger, die über seine Hand streichen. „Hallo Adam,“ murmelt sie.
„Schlaf weiter,“ antwortet er.
Lidia summt zustimmend, schmiegt sich an ihn und Adam grinst. Er weiß nicht, womit er eine so fantastische Frau verdient hat. Ihr ruhiger, gleichmäßiger Atem, lässt ihn in den Schlaf sinken.
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Lidia schiebt ihm ihren angetrunkenen, aber fast kalten Kaffee zu, nimmt seine leere Tasse und gießt sich heißen Kaffee nach, bevor sie sich einen Apfel kleinschneidet.
„Ross ist aus der Untersuchungshaft entkommen. Wir haben ihn letzte Nacht wieder aufgesammelt,“ sagt er.
Sie schaut auf, Stirn nachdenklich in Falten gelegt. Dann zieht sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht. „Der Ross? Der Vincent Ross? Der Ich-kann-nicht-glauben-wie-gut-der-in-einem-Kilt-aussieht-Ross? Der mit dem Kajal und dem ‚Hauch Lidschatten in salbeigrün‘?“, fragt sie, zeichnet Anführungszeichen in die Luft.
Adam nickt, spürt die Wärme auf seinen Wangen.
„Na dann hast du ja einige aufregende Arbeitstage vor dir,“ haucht Lidia, lässt ihren Fuß Adams Bein hinaufstreichen, bis sie die Innenseite seines Oberschenkels erreicht und ihn entscheiden lässt.
Adam ist eigentlich immer pünktlich und er liegt heute morgen mehr als gut in der Zeit. Und deshalb rutscht er auf dem Stuhl nach vorne. Lidias Lächeln wird dunkel, wird hungrig, als sie ihren Fuß weiterschiebt. Adam grinst ob der Berührung.
Und als Adam zwischen Lidias Beinen kniet und in ihr versinkt, ihre Hände in seinen Haaren spürt, da leuchten ganz kurz blaugrüne Augen in ihm auf.
„Adam,“ keucht Lidia. „Adam? Fasst du dich an? Fass dich an!“
Und Adam würde gerne, aber dann müsste er ja von Lidia ablassen, könnte seine Hand nicht umständlich in ihrem BH über ihre Nippel reiben, müsste seine Finger aus Lidia gleiten lassen.
„Adam,“ langgezogen und gedehnt klingt sein Name und sie schmeckt so gut und dann zieht ihre Hand seine Hand aus ihrem BH. „Ich übernehm hier mal,“ sagt sie mit einem atemlosen Lachen in der Stimme. Und Adam schaut an Lidia hoch, die aufgeknöpfte Bluse hängt ihr von den Schultern, den BH hat sie ganz pragmatisch hochgeschoben, streicht sich über ihre Brust. Ihren Kopf hat sie auf der Stuhllehne nach hinten gelegt und auf ihrem wunderschönen langen Hals glänzt der Schweiß. Und als sie ihre Brustwarze zwischen ihren Fingern reibt, da wird ihr Griff in seinen Haaren fester und es zieht durch Adam, zieht kribbelnd heiß.
Seine Hand öffnet den Gürtel, den Knopf, zieht den Reißverschluss hinunter und endlich umgreift er seinen Schwanz und stöhnt gegen Lidia.
„Gut so,“ keucht sie, legt ein Bein um seinen Rücken, um ihn näher zu ziehen. Adam verliert sich im Lecken, in ihren Bewegungen, in ihrem Keuchen und Seufzen, in ihrer Feuchtigkeit, in ihrem offensichtlichen Genuss, dem sie sich so unbefangen hingeben kann.
„Gut! So gut machst du das,“ bringt sie hervor. Und: „Hör nicht auf, Adam. Nicht aufhören,“ sagt sie, als wäre er dazu irgendwie in der Lage und die Hand um seinen Schwanz folgt ihren Bewegungen gegen seinen Mund, gegen seine Zunge.
Lidias Bewegungen werden drängender, ihr Keuchen wird höher, und als sie ihren Rücken durchdrückt, als sie eng um seine Finger wird, da durchfährt sie die erste Welle ihres Orgasmus, und als seine Zunge für einen Augenblick sanfter wird, greift sie fest in seine Haare und er grinst, legt sich noch einmal richtig ins Zeug für sie. Und Lidia wird plötzlich laut, lauter als sonst, ihre Füße verhaken sich hinter seinem Rücken, ziehen ihn eng an sich und Adam spürt ein weiteres Beben durch Lidia ziehen.
Ihre Beine gleiten seinen Rücken hinunter und noch atmet sie schnell. Ihre Wangen sind gerötet. „Willst du?“, fragt sie, lässt zwei Finger in sich gleiten.
Er schüttelt den Kopf, presst sein Gesicht gegen die weiche Haut ihres Oberschenkels. „So ist perfekt,“ sagt er und seine Stimme ist rauer als erwartet. Und dann sind da ihre Hände, eine in seinen Haaren, die andere streicht ihm feucht über die Wange, schiebt die zwei Finger in seinen Mund und Adam lutscht, schaut zu ihr auf und ihr Lächeln ist langsam und zufrieden.
Die Hand in seinen Haaren greift zu und Adam stöhnt um die Finger, seine Hand wird schneller, greift fester zu.
„So ist’s gut,“ sagt sie. Und: „Ich hab so ein Glück mit dir.“ Sie beugt sich zu ihm für einen Kuss, zu dem Adam keinerlei Raffinesse mehr beitragen kann, als er kommt.
Und Adam kniet und versucht zu Atem zu kommen. Lidia steht auf, reicht ihm die Hand und fragt: „Duschen?“
Vielleicht ist Adam heute nicht so pünktlich wie sonst.
Chapter 2: Initiieren
Chapter Text
Auf Adams Schreibtisch liegt noch immer ein Bogen des festen Papiers, das Adams Team gestern geborgen hatte. Und Ross Finger streichen nachdenklich drüber. „Was macht ihr denn damit? Das ist doch gar nicht für Europa bestimmt,“ sagt Ross. Er scheint kaum geschlafen zu haben, hat tiefe Augenringe. Die Haare, die am Oberkopf wild abstehen, hat er versucht nach hinten zu streichen. Am Hinterkopf sind die Locken plattgedrückt.
Und Adam spürt das Grinsen auf seinem Gesicht, kann es nicht zurückhalten. „Herr Ross, wissen Sie etwa, was das ist?“
Und Ross schüttelt seinen Kopf.
„Nicht so schüchtern, Herr Ross,“ sagt Adam.
„Ich befürchte, ich muss die Information mit ins Gefängnis nehmen. Nicht, dass ich als Quelle ausfindig gemacht werde.“ Und Ross lächelt, mild und unschuldig.
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„Ach, der weiß doch nichts,“ sagt Wolle.
„Und wenn doch?“ Olga kaut nachdenklich auf ihrer Lesebrille.
„Was sagt die Staatsanwältin?“, fragt Adam und reibt sich die Schläfe gegen die beginnenden Kopfschmerzen.
„Sie geht noch immer die Akten und Protokolle durch,“ sagt Wiktor. „Da sind so viele Andeutungen drin, vielleicht lässt sie sich drauf ein.“
„Was ist mit der Mutter von diesem Adam?“, fragt Adam.
Wolle brummt. „Komplizierte Familiengeschichte. Der Vater lag im Koma und ist vor einigen Wochen erwacht. Es gibt Hinweise auf häusliche Gewalt.“
„Und deswegen ist Adam zurück,“ murmelt Olga.
„Und Ross, hat der Verbindungen nach Saarbrücken?“, fragt Adam.
„Bisher haben wir nichts gefunden,“ sagt Wiktor und Wolle nickt.
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Die Staatsanwältin macht ein vages Angebot. Informationen und Zusammenarbeit mit Auflagen.
Und Ross spricht.
Er erklärt, dass das ledrige Papier das Material ist, das für die neuen Reisepässe in Südostasien verwendet werden soll. Nun, da das Material in Europa aufgetaucht ist, steigt die Gefahr gefälschter Pässe, trotz der biometrischen Daten, oder gerade, weil sie Fälschungssicherheit vorgaukeln.
„Woher weiß er das alles?“, fragt Wiktor, rauft sich die Haare.
Adam schnaubt.
Die Staatsanwältin lächelt zufrieden, sagt: „In Ordnung. In ihre Obhut. In ihrer Verantwortung.“ Sie greift ihre Handtasche und geht.
„Raczek,“ sagt Olga.
„Ich weiß,“ sagt Adam, schaut auf die elektronische Fußfessel in seiner Hand. „Wer sagt es ihm?“
„Der Chef natürlich,“ sagt Wiktor ruhig.
Adam rollt die Augen, nickt, steht auf.
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„Das ist nicht dein Ernst!“, sagt Ross, streicht über die Fußfessel auf dem Tisch.
„Bedingung der Staatsanwaltschaft,“ sagt Adam.
„Ich habe euch die Information gegeben,“ sagt Ross ganz leise, ganz wütend.
Adam nickt. „Die Fußfessel oder Gefängnis.“
Die blau-grünen Augen funkeln. „Ist da ein Unterschied?“
„Herr Ross, es gibt noch immer verschiedene Anklagepunkte gegen Sie!“
Ross rollt die Augen.
Und mit gehobener Augenbraue beginnt Adam: „Kunstfälschungen.“
„Angeblich!“
„Urkundenfälschungen.“
„Angeblich!“
„Schmuggel von Wertpapieren.“
„Angeblich!“, faucht Ross.
„Das Gericht hat einen Radius von 15 Kilometer festgelegt.“
„15 Kilometer?“, fragt Ross ungläubig.
„Die Bewegungsdaten innerhalb des Radius werden für 48 Stunden gespeichert und danach gelöscht. Verlassen Sie den Radius, wird ein Alarm und damit die Fahndung ausgelöst.“
Ross seufzt, streicht sich nachdenklich über die Augenbraue. Starrt de Tisch an und schüttelt leicht den Kopf. Dann grinst er, langsam hebt er seinen Fuß auf den Tisch, zieht etwas am Hosenbein.
Und an der schwarzen Socke, die Ross freilegt, blitzt ein feiner goldener Rand auf. Doch bevor Adam zu sehr starren kann, legt er die Fußfessel an, spürt das Klicken, schiebt seinen Finger probehalber zwischen Band und Knöchel. Die Fessel sitzt.
„Na dann geh ich mich mal frisch machen,“ sagt Ross, steht auf, geht Richtung Herrentoilette. Und das erste Mal seit mehr als 24 Stunden folgt ihm kein Polizist.
„Nicht abhauen!“, ruft Adam ihm trotzdem hinterher.
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Und als Ross zurückkommt, sich die Hände an dem geliehenen Hoodie trockenwischt, da sieht er anders aus. Wacher. Gefasster. Adam meint, da auch eine Entschlossenheit auf dem Gesicht zu lesen.
„Wir arbeiten jetzt zusammen?"
Adam nickt, sagt: „Das ist mein Team. Olga, Edyta, Wiktor, Wolle und Marian.“ Er zeigt auf seine Mitarbeiter, die freundlich nicken.
„Freut mich, ich bin Vincent,“ sagt er und da ist das Lächeln. Blitzt auf, warm und charmant.
Und Marian, der grinst sofort zurück und sagt: „Das mit dem Jugendclub, dass fand ich ja stark.“
Adam traut seinen Ohren nicht, ist kurz davor, Marian zu ermahnen, doch da räuspert sich Olga schon. „Marian,“ sagt sie, schüttelt den Kopf.
„Aber ist doch die Wahrheit! Das wäre doch bloß eine überteuerte Wohnanlage geworden, wenn Vincent nicht-“
„Angeblich!“, wirft Ross schnell ein. Vincent, denkt Adam.
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Adam und Wiktor breiten die Unterlagen auf dem Tisch aus.
„Aktuell befassen wir uns mit einem Schuldenberater,“ beginnt Olga.
„Bisher können wir ihm nicht wirklich etwas nachweisen, aber,“ Wiktor bricht ab, blättert durch die Akten, sucht etwas.
„Die Schuldnerberatung wirkt zumindest seriös,“ sagt Adam. „Allerdings gab es in letzter Zeit gehäuft Unfälle unter seinen Klienten.“
Und endlich hat Wiktor gefunden, was er sucht, legt ein Foto auf den Tisch und daneben eine Visitenkarte.
„Hüter?“, fragt Vincent erstaunt und zuckt zusammen, als alle Anwesenden zu ihm schauen.
„Was hast du denn mit dem zu tun?“, fragt Wiktor.
Vincent zuckt mit den Schultern. „Wir hatten mal… freizeitlichen Kontakt,“ sagt er zögerlich.
„Freizeitlichen Kontakt?“, fragt Edyta.
Und Vincent zuckt erneut mit den Schultern.
„Hast du für den gearbeitet?“, fragt Adam, vielleicht etwas lauter als nötig. Und Adam sieht das ‚angeblich‘, förmlich aus Vincents Mund fallen: „Spar es dir!“, sagt Adam, steht auf und verlässt den Raum.
Der bisherige Verdacht gegen Vincent verblasst in Angesicht dieser Informationen. Dass Vincent, dass Ross (!), korrigiert sich Adam, für Hüter gearbeitet hat, das ändert einiges. Das ändert alles.
Adam schlägt mit der Faust gegen die Wand, spürt den Schmerz in seinen Knöcheln, lehnt sich gegen die Wand und atmet. Zählt langsam bis 10. Hört Lidias Stimme, die mit ihm zählt, spürt ihre Hand auf seinem Nacken. Und es funktioniert. Bis er an das Foto der verängstigten Mädchen denkt.
„Alles okay, Raczek? Adam?“, fragt Olga ihn.
„Ross,“ er zeigt mit seinem Daumen hinter sich zur Tür, hinter der Ross sich eine neue Story ausdenkt. „Der hat für Hüter gearbeitet!“
„Was? Hat er das gesagt?“
Adam schüttelt den Kopf. „Er kennt den.“
„Aber das heißt ja erstmal noch nichts,“ sagt Olga.
„Lenski,“ sagt Adam, leise, erschöpft. Enttäuscht.
„Und jetzt ist er da alleine drin?“
Adam schüttelt den Kopf. „Nein, Wiktor und Edyta sind noch da.“
„Dann klärt sich das ja bestimmt.“ sagt Olga.
Und tatsächlich öffnet sich da die Tür und Wiktor schließt sie leise hinter sich. Er schaut Adam an, sagt dann: „Es ist anders.“
Müde reibt sich Adam durch die Haare, kratzt sich durch den Bart. „Wie ist es denn?“, fragt er, kann das Murren nicht verstecken.
Wiktors Mundwinkel zuckt kurz. Nach einem kurzen Summen sagt er: „Ein Date. Sie hatten eine Verabredung. Hüter war wohl geschäftlich in Berlin. Nannte sich auch anders, sagte Vincent. Deshalb war er gerade so erstaunt, als er den Namen gelesen hat.“
Ein Date? Die hatten ein Date?
„Kann er sich an den Namen erinnern?“, fragt Olga.
„Gabriel Alphons,“ sagt Wiktor und es zwickt in Adam, als er den Namen hört, aber da ist kein Bild, das anknüpft, nur eine vage Vertrautheit, die er nicht weiter einordnen kann.
„Komm,“ sagt Wiktor, hält Olga und ihm die Tür auf.
Und als Adam wieder in den Raum tritt, da spürt er sofort Vincents Blick auf sich.
„Ich-,“ Adam zuckt mit den Schultern. „Sorry.“
Vincent zieht die Augenbrauen zusammen, schürzt die Lippen, sagt aber nichts.
„Hüter knüpft also Kontakte nach Berlin?“, fragt Adam.
„Sieht so aus,“ sagt Edyta.
„Ist er da schon aufgefallen,“ frag Olga?
Und Wiktor grinst, dreht den Bildschirm, der einige Bilder zeigt, auf denen Hüter und einige Vetreter der organisierten Kriminialität deutlich zu erkennen sind, zu ihnen. „Er taucht in Ermittlungsfotos des LKA auf.“
Scheinbar ist Hüter einem Machtvakuum von Frankfurt nach Berlin gefolgt, hat dort ein kleines etabliertes System übernommen und zieht nun die Strippen aus seinem Vorstadthäuschen in Frankfurt.
„Du meinst, der feine Herr ist da einfach so reingeschlüpft?“, fragt Adam.
„Scheint so,“ sagt Edyta.
„Warum haben wir das vorher nicht gewusst?“, fragt Adam genervt.
Olga grinst schief. „Weil wir die Verbindung nach Berlin nicht hatten.“
Adams Blick huscht zu Vincent, der sich nach hinten gelehnt hat. Adam brummt zustimmend.
„Und jetzt?“, fragt Vincent.
„Jetzt kriegen wir ihn dran,“ sagt Wiktor.
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Adam seufzt, sitzt auf der Couch. Der Tag war lang. Zu lang. Und Lidia streicht ihn durch die Haare.
„Willst du drüber reden?“
Adam schüttelt den Kopf. Er will schon, aber er darf doch nicht. Er dreht sich für einen Kuss zu ihr, genießt die Nähe, ihren vertrauten Geruch.
Doch der Tag ist noch viel zu präsent. „Ross, Vincent, der hat…,“ und dann grinst er, als es ihm wieder einfällt. „Der trägt schwarze Socken, mit so einem dünnen goldenen Streifen am Bündchen.“
„Edel,“ sagt Lidia. „Und hast du noch mehr gesehen von den Beinen?“
Und Adam schüttelt nachdenklich den Kopf, lehnt sich gegen Lidia.
„Hättest du aber gerne,“ stellt sie fest, führt seinen Kopf auf ihren Schoß und Adam nimmt die Einladung an, streckt sich auf der Couch aus.
Adam lächelt. „Es gab heute… ich dachte er hätte Dinge getan, die unverzeihlich sind, aber…“
„Hat er aber nicht?“
Adam schüttelt den Kopf, schaut zu ihr auf. „Wohl nicht.“
„Ach Adam,“ sagt sie und fragt: „Wie geht es weiter?“
„Er arbeitet jetzt für uns. Mit Auflagen.“
Und Lidias Hand in seinen Haaren stockt und als er ihren Blick trifft, da lächelt sie, zieht ihre Augenbraue zusammen und fragt ganz sanft, viel zu sanft: „Adam, ist das eine gute Idee?“
Adam schüttelt den Kopf. „Ich weiß es nicht, aber,“ er stockt, als Lidias Hand ihm über die Wange streicht, über den Mund.
„Kribbelt es, wenn du an ihn denkst?“, fragt sie.
Ein Schauer läuft ihm über den Rücken, sammelt sich süß in seinem Bauch. Er seufzt, nickt gegen ihre Hand.
Sie seufzt. „Was machen wir bloß mit dir?“
„Ich hätte da eine Idee,“ sagt er mit einem Grinsen, fährt sich mit seiner Hand über den Schritt.
„Hättest du?“, fragt sie und lässt ihre Hand über seinen Oberkörper zu seiner Hose gleiten, öffnet den Knopf, den Reißverschluss. Sie zieht Hemd und Unterhemd hoch, zieht ihre Finger über seinen Unterbauch zum Bauchnabel, zieht die Nägel nach unten, schiebt ihre Hand in seine Shorts und seine Haut kribbelt.
Adam genießt die Berührungen. Das vertraute Gefühl ihrer Hand auf seinem Körper, seinem Schwanz und wieder fragt er sich, wie er so ein Glück haben kann. Er hebt seine Hand an ihr Gesicht, streicht über ihre Wange. Als sie ihren Kopf dreht, gleiten seine Finger zwischen ihre Lippen und er grinst, als sie beginnt, an den Fingern zu saugen.
Und unter seinem Kopf merkt er, wie sie ihre Beine zusammenpresst und er kann ein Stöhnen nicht zurückhalten.
„Hose aus,“ keucht sie drängend und Adam hebt seine Hüfte, schiebt die Hose und Unterhose hinab, strampelt sie von seinen Beinen.
„Du bist so schön,“ sagt sie, mit Blick auf seinen Schwanz, der in ihrem Griff immer härter wird. Und dann leckt sie sich über ihre Lippen, grinst zu ihm hinab. „Kopf hoch,“ sagt sie und steht auf, ohne von seinem Schwanz abzulassen und kniet sich auf die Couch zwischen seine Beine. Ein Bein rutscht ihm von der Couch, entblößt noch mehr von sich und sie nimmt ihn in den Mund. Und es zieht hart und warm in seinem Bauch.
Adam schließt die Augen, versucht still zu halten, zumindest für den Moment. Genießt ihre Zunge, die feuchten Geräusche ihres Mundes, die so viel mit ihm machen. Die Hitze zieht sich schwer in ihm zusammen. Und dann ist da eine Hand, an seinem Arsch, zwischen den Arschbacken und Adam zuckt, presst sich gegen den Finger und stöhnt. Und als er die Augen öffnet, und den Kopf hebt, da treffen sich ihre Blicke.
„Lidia,“ flüstert er. Und dann sieht er die kleinen rhythmischen Bewegungen ihres anderen Arms, kann nur erahnen, was ihre Hand unter dem Rock tut. „Lidia,“ stöhnt er erneut, kreist seine Hüften vorsichtig und greift in ihre Haare. Noch sind seine Hände sanft. Doch dann nimmt sie ihn noch tiefer, schluckt und seine Hände greifen fest zu und sie stöhnt um ihn, bevor sie ihren Kopf hebt, tief durchatmet.
Lidia rafft ihren Rock höher, schiebt ihren Slip beiseite und kniet sich über ihn. Grinsend greift sie seinen Schwanz und sinkt langsam auf ihm hinab. Sie lehnt sich für einen Kuss zu ihm und als sie sich aufrichten will, da greift er nach ihr, zieht sie noch einmal näher, kann sie noch nicht gehen lassen, denn er schmeckt sich selbst auf ihrer Zunge.
Lidia rollt ihre Hüften, grinst zu ihm hinab.
„Gut?“, fragt sie.
Adam nickt. Seine Hände gleiten ihre Beine hinauf und als sie sich treffen, streichen seine Daumen über ihre länger werdenden Schamhaare.
„Stören sie dich? Die Haare?“, fragt sie als sie sich aufrichtet.
Er schüttelt den Kopf. „Nein,“ sagt er. „Aber der Slip.“ Dann zieht er die Schamlippen mit den Daumen auseinander, kann nicht genug kriegen von diesem Anblick, und die heiße Anspannung durchfährt ihn in langsamen Wellen, als sie beginnt sich zu bewegen. Gemeinsam fallen sie in einen Rhythmus und sanft reibt sein Daumen über sie, in schneller werdenden Kreisen.
Chapter Text
Adam erwacht, riecht Kaffee und streckt sich. Er gähnt ausgiebig, pellt sich aus dem Bett und zieht sich Shorts und das weiße T-Shirt von gestern an. Für heute haben sie keine konkreten Pläne. Ein entspanntes Wochenende. Etwas aufräumen und putzen, aber das kann warten bis nach dem Frühstück.
Auf dem Weg in die Küche hört er Lidia lachen, laut und ungefiltert. Durch die Küchentür sieht er dann, vollkommen überraschend und absolut nicht willkommen, einen lockigen Hinterkopf am Tisch.
Doch bevor er sich aufregen kann, lächelt Lidia ihn bereits an: „Guten Morgen! Wir haben Besuch,“ sagt sie, zeigt auf Vincent, der sich zu ihm dreht, an ihm herabschaut und dann versucht sein kurzes, überraschtes Grinsen hinter einem Schluck Kaffee zu verstecken.
Adam brummt, umrundet den Tisch, küsst Lidia auf die Stirn, dann auf den Mund und gießt sich einen Kaffee ein. Er setzt sich neben Lidia und mustert Vincent. Wacher als gestern, sortierter, gepflegter. Wimperntusche und Kajal.
„Guten Morgen,“ sagt Vincent, stellt den Kaffee ab und ergänzt nach einer kurzen Pause: „Chef.“
Lidia prustet und verschluckt sich an ihrem Kaffee.
„Was machst du hier?“, fragt Adam, während er Lidia über den Rücken reibt. Wirklich interessiert ist er an einer Antwort nicht.
Vincent summt nachdenklich. Beginnt dann: „Adam.“ Er trommelt mit den Fingern auf die Tischplatte. „Adam, ich brauche eine Wohnung.“
Adam stutzt. Er hat doch ein Zimmer. „Du hast doch ein Zimmer.“ Klar, kein schönes, gutes oder teures Zimmer, aber ein Zimmer. Adam weiß das, weil er Vincent da die letzten Abende abgesetzt hat.
„Ich kann doch nicht auf unbestimmte Zeit in einem Hotel leben, und schon gar nicht in dem.“ Und Vincents durchfährt ein angewiderter Schauer. „Am besten keine weitere Nacht.“
„Falls du eine Wohnung findest, die im Budget liegt,“ beginnt Adam.
„Bezahlt ihr ihn nicht?“, fragt Lidia neugierig.
„Komplizierter, bürokratischer Prozess,“ sagt Adam, will sich mit dieser Seite der Vereinbarung gerade nicht befassen. Will sich mit der ganzen Vereinbarung nicht befassen.
Vincent rollt mit den Augen. „Und Klamotten brauche ich auch,“ sagt er. Zeigt auf den Hoodie, den er gestern bereits trug. Vorgestern vielleicht auch schon.
Und Adam nickt. „Ist gut,“ brummt er, trinkt seinen Kaffee, der noch viel zu heiß ist und denkt darüber nach, wie das ganze abgerechnet werden kann. Dann spürt er 2 Paar Augen auf sich. „Jetzt?“, fragt er. „Aber es ist doch erst-“ er guckt auf die Uhr. „Kurz vor elf.“
Vincent grinst. „Lange Nacht gehabt? Wild gefeiert?“
Gute Nacht, denkt Adam. Sehr gute Nacht. Mehr Kaffee, denkt Adam. „Ich brauch noch nen Kaffee.“
„Kommst du mit shoppen?“, fragt Vincent dann völlig unvermittelt, und Adam will schon ablehnen, da bemerkt er, dass Vincent Lidia anschaut.
„Gerne. Aber ich trink auch noch eine Tasse,“ sagt sie.
„Du, mit ihm?“, fragt Adam.
„Wieso nicht?“ Lidias Augen glitzern, ihre Mundwinkel ziehen nach oben.
Na das kann ja was werden.
„Also versteh mich nicht falsch, nichts gegen deinen,“ beginnt Vincent, setzt eine vollkommen unnötige und übertriebene Denkpause und spricht dann amüsiert weiter: „rustikalen Stil, aber ich würde lieber mit Lidia shoppen gehen,“ und er zeigt auf Lidias seidigen, cremefarbenen Morgenmantel mit Spitzenbesatz an den Ärmeln.
Adam hingegen bedenkt er kaum eines Blickes und als Adam an sich herunterschaut, karierte Shorts und T-Shirt, da kann er es Vincent kaum verübeln. Und schlagartig wird ihm der Fleck bewusst, dessen Ursprung. Kurz hat er das Gefühl rot anzulaufen, aber dann zuckt er mit den Schultern. Was Lidia und er machen, ist schließlich ihre Sache. Und als Lidia ihm über den Nacken streicht, schließt er die Augen, genießt de Kaffee.
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„Den Morgenmantel hat übrigens Adam ausgesucht,“ hört er Lidia, bevor Lidia die Wohnungstür hinter ihnen beiden schließt.
Adam grinst in seinen kalten Kaffee, dreht sich zur Arbeitsplatte und nimmt sich die Küche vor.
Später vibriert Adams Handy. Lidia. Und als er die Nachricht öffnet, sind es zwei Bilder mit Fragezeichen. Ein weißer, weich aussehender Pullover mit Lochmuster. Eng geschnitten, schöner Halsausschnitt. Das zweite Foto zeigt sie in einem leichten, hellgelben Sommerkleid mit Bindegürtel in der Taille.
„Beides schön. Und arbeitstauglich,“ schreibt er ihr, weil er weiß, dass ihr letzteres wichtig ist und weil sie in Beidem großartig aussieht.
Und später teilt sie ihren Standort und schreibt: „Kommst du zu der Adresse? Wir haben eine Wohnung für Vincent gefunden.“
„Ist meine Anwesenheit denn wirklich nötig?“, schreibt Adam zurück.
„Darf Vincent denn den Mietvertrag unterschreiben?“
Adam seufzt, schaut sich im Bad um und ist insgesamt zufrieden. Also zieht er sich was Vernünftiges an: dunkle Jeans, T-Shirt und weißes Hemd. Das lässt er offen. Einfach, weil es warm ist. Er schreibt Lidia, dass er losfährt, schnappt sich seinen Helm und seine Motorradjacke und macht sich auf den Weg.
Zehn Minuten später steht er vor einem großen Mehrfamilienhaus und als er von seinem Motorrad absteigt, da sitzen Lidia und Vincent auf der Treppe.
„Na dann,“ sagt Adam.
„Ist wirklich eine schöne Wohnung,“ sagt Lidia und lässt sich von Adam in den Stand ziehen.
Und Vincent hält ihm ebenfalls die Hand entgegen, grinst schelmisch.
Adam ignoriert ihn.
„Harsch!“, flüstert Vincent zu Lidia als Adam das Haus betritt.
„Es ist eine teilmöblierte Einliegerwohnung,“ sagt Vincent dann, klingelt an einer Tür und ein älterer Herr mit wachem Blick öffnet die Tür.
„Ah, da ist ja der Herr Raczek, nehme ich an“ sagt der Mann.
„Haben Sie sich das gut überlegt? Mit ihrem neuem Mieter? Die Fußfessel ist kein Schmuck,“ sagt Adam.
„Ach, wissen Sie, ich war auch mal bei der Polizei,“ sagt der Mann. „Karl,“ stellt er sich vor, hält Adam die Hand entgegen.
„Die Wohnung ist oben die Treppe hoch. Falls Sie nochmal gucken wollen. Der Vertrag ist hier,“ sagt Karl, hält einen Vertrag hoch.
Und Adam schaut sich die Wohnung an. Nett, klein, 1,5 Zimmer, aber eine große Küche mit ziemlich geschmacklosen orangenen Schränken und gelb-grünen Fliesen, ein kleines Bad – immerhin mit Fenster – und ein schöner, großer Balkon mit Blick auf den Garten und den dahinterliegenden Wald. Und das Schlimmste an der Wohnung ist, dass die Miete tatsächlich innerhalb des Budgets liegt.
„Wie habt ihr die Wohnung eigentlich gefunden?“, fragt Adam.
„Karl hat Kleider im Vintage-Store abgegeben und da sind wir ins Gespräch gekommen,“ sagt Vincent, zeigt wie zum Beweis auf ein kurzes dunkelgrünes Kleid an der Tür zum Schlafzimmer.
„Schick?“, sagt Adam und kann sich das ‚für dich?‘ gerade so verkneifen.
„Und dann sagte Karl, wie schwer es ihm fallen würde, sich von den Kleidern zu trennen, die er in der ungenutzten – jetzt meiner – Einliegerwohnung seit Jahrzehnten ‚zwischenlagert‘,“ erzählt Vincent und zeichnet mit seinen langen Fingern elegante Anführungszeichen in die Luft.
Wie kann Vincent so viel Glück haben? Adam unterschreibt kopfschüttelnd den Mietvertrag.
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„Wie war dein Tag?“, fragt Adam.
„Gut,“ sagt Lidia, rührt das Gemüse in der Pfanne um und lächelt. „Die neuen Panels sind da.“
„Endlich,“ sagt Adam, schmiegt sich an Lidias Rücken, streicht mit der Nase durch ihr Haar. „Schon installiert?“
Lidia lacht laut und hell. „Glaubst du doch selbst nicht. Die stehen im Flur vor dem Sekretariat.“
„Diebstahlsicher,“ sagt Adam, reicht ihr das Tomatenmark.
„Hör bloß auf.“
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Vincent richtet sich ein. Das erfährt Adam von Lidia, die regelmäßig mit Vincent schreibt.
Die Möbel sind insgesamt robust, auch wenn sie nicht Vincents erste Wahl wären. Er hat wohl auch beschlossen, sich dem Farbschema und den Möbeln hinzugeben. Hat für das Wohnzimmer einen orangenen Läufer und eine pinke Vase gekauft. Auch die braungrün-karierte Wachstuchtischdecke, die Lidia ihm mitgegeben hatte, nahm Vincent grinsend entgegen.
Der Hoodie ist verschwunden. Dunkle Hosen trägt er jetzt, hoch geschnitten, auffällige Gürtel, gemusterte Hemden und Lederjacke. Und dazu auch immer öfter Lidschatten. Nicht immer hellgrün, aber immer sanft schimmernd.
Adam zieht seine Fingernägel langsam über den Tisch.
„Ist irgendwas?“, fragt Olga.
Adam schüttelt den Kopf. „Denk bloß nach.“
Olgas Mundwinkel ziehen nach oben, ihr Blick folgt seinem, wandert durch den Raum zu Vincent, der auf Wiktors Schreibtisch sitzt, tief in ein Gespräch vertieft.
„Soso,“ sagt sie.
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Die Kleider sind alte Teile, die Karls Frau gern trug.
„Aber ist das nicht komisch für dich, wenn ich die alten Kleider auftrage?“, fragt Vincent.
„Stehen dir doch,“ antwortet Karl.
Erzählt Lidia von dem Austausch.
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Mühsam arbeiten sie sich durch Hüters digitale Spuren, die Bankverbindungen, die Steuerunterlagen.
Hüter protestierte lautstark während der Durchsuchungen. Ein rechtschaffender Bürger, sei er. Diese Behandlung würde Folgen haben.
Die Datenauswertung ist langwierig und selbst Marian, der beste, wenn auch einzige, IT-Forensiker in Słubice, ist genervt.
Sonderkommission, denkt Adam.
„Aber weißt du, was lustig war?“, fragt Vincent.
„Was war lustig?“, fragt Edyta, die als einzige die Geschichte noch nicht gehört hat.
Vincent grinst vergnügt und für einen Moment kann Adam sich nicht abwenden. Kennt die Geschichte, die folgt, hat sie miterlebt und mehrfach gehört.
„Also,“ beginnt Vincent, „Wir“ – Vincent sieht sich so selbstverständlich als Teammitglied und Adam weiß nicht, was er davon halten soll. „Wir wollten den Dursuchungsbeschluss übergeben, kamen mit großem Team,“ und hier mimt Vincent große, breite Schultern, “Michalski und Nowicki. Und Hüter war nicht im Büro. Also rief Olga an, sagte, es gäbe noch eine Nachfrage für die Unterlagen. Hüter sagte, er käme etwas später, vielleicht 20 Minuten. Und als Olga das sagte, dass wir noch 20 Minuten warten müssten, da,“ Vincent lacht.
Edyta nickt, sie kennt Michalski und Nowicki, aber sie gönnt Vincent den Moment. Zum dritten Mal heute, aber das weiß Edyta nicht.
„Da sagt Michalski: ‚Okay, dann warten wir.‘ Und dann stellten sich beide gerade hin und wurden ganz still. Wie Statuen,“ sagt Vincent, noch immer voller Unglauben.
Edyta nickt. „Kann ich mir lebhaft vorstellen.“
Marian rollte gutmütig die Augen.
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Adam starrt auf sein Handy. Eine Nachricht von Lidia.
"Du hast noch drei Minuten!", schreibt sie.
Zugegebenermaßen hatte er bereits von einer halben Stunde gesagt, dass er bald ins Bett kommen würde und hat dann doch wieder über der Auswertung der Kontobewegungen die Zeit vergessen. Er steht auf, streckt sich und geht endlich ins Schlafzimmer und ihm entgleist das Lächeln. Bis sich ein Grinsen über sein Gesicht zieht.
Denn da sitzt Lidia in der schönen weißen Spitzenwäsche, mit einem Buch auf den Oberschenkeln und dem Strap-on vor ihr auf dem Bett.
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„Ich glaube, ich hab da was,“ murmelt Adam nach der dritten Tasse Kaffee, reibt sich über die Augen.
„Was?“, fragt Olga, schaut auf.
Vincent grinst schief. „Kannst du etwa doch mit Technik umgehen?“
Und Adam lehnt sich nach hinten, grinst.
„Aber wieso bestehst du dann immer auf Papier?“
„Was glaubst du, wie wir dich beim ersten Mal gefunden haben?“
Und Vincent zieht die Augenbrauen zusammen. „Die IP-Adresse meines Lieblingscafés in Frankfurt.“
Adam grinst.
„Und jetzt weigerst du dich, digitale Spuren zu hinterlassen, falls du mal ein Verbrechen begehen möchtest?“
„Wer sagt dir denn, dass ich noch keins begangen habe?“
Und neben ihm lacht Olga. „Das Schlimmste, was du gemacht hast, war an einer Ladesäule zu parken, um Brötchen zu holen.“
Und Vincents Augen werden groß und rund. „Adam!“, sagt er voller tiefer Empörung.
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„Vincent kommt zum Essen,“ sagt Lidia. „Morgen.“
„Ach ja? Hat er mir gar nicht gesagt,“ sagt Adam.
„Du musst ja nicht dabei sein,“ sagt Lidia, die Unschuld in Person.
„Muss ich nicht?“, fragt Adam. „Oder soll ich nicht?“ Er tritt an Lidia heran, nimmt sie locker in die Arme.
„Kannst natürlich dabei sein,“ sagt sie und ergänzt: „Wäre schön, wenn du dabei bist.“ Sie lehnt sich gegen Adam, streift ihre Hände über seine Schultern und er spürt ihren Atem gegen seine Nacken.
„Kribbelt es also auch bei dir?“, fragt Adam leise, nah an ihrem Ohr. Sie zittert unter seinen Händen.
Lidia fährt sich durch die Haare, zuckt mit den Schultern. „Wir haben wohl einen Typ.“
„Den gleichen Typ.“
„Zeichen von gutem Geschmack,“ sagt sie mit einem warmen Lachen, küsst entlang seines Kinns.
„Hast du was Konkretes geplant?“, will Adam dann doch wissen und er spürt, wie sein Atem schneller wird. Und das hat nur wenig mit Vincent zu tun. Also kaum etwas.
„Gemüseauflauf,“ sagt sie.
„Nein, ich meine wegen Vincent.“
„Noch nichts, nein. Wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.“
Und Adam seufzt. „Ist vielleicht besser, wenn ich nicht, also wenn ich nicht dabei bin.“
Lidia hebt den Kopf, schaut ihm in die Augen. Voller Sorge. „Adam?“
Adams Daumen gleitet über ihre Lippen. „Er ist in meiner Verantwortung. Wenn da Sex mit im Spiel ist, das-“ Adam schüttelt den Kopf.
Und Lidia nickt. „Als du das erste Mal von ihm erzählt hast, da hatte ich eine Vorstellung, was du meinst und was dich an ihm anzieht, aber jetzt-“ ihre Finger krallen sich in seinem Hemd fest.
Und Adam brummt zustimmend.
„Er ist so verdammt schön,“ seufzt Lidia.
„Du bist verdammt schön,“ flüstert Adam gegen Lidias Mund.
Notes:
Jobtechnisch habe ich gerade die schlimmste Zeit des Arbeitsjahres. Immerhin ist es nicht so schlimm wie in den letzten Jahren, als ich Jobalternativen gegoogelt habe. Wahrscheinlcih ist mein Belohnungs- und Motivationssystem in diesem Jahr besser 😏
Chapter Text
„Kaffee?“, fragt Wiktor.
Olga nimmt die angebotene Tasse dankbar entgegen, Adam schüttelt den Kopf.
„Wirklich nicht?“, fragt Wiktor.
„Hab noch,“ sagt Adam, zeigt auf die Tasse vor ihm.
„Dann lässt du ihn kalt werden,“ schlägt Wiktor hilfreich vor und grinst, als er die zweite Tasse sieht, die bereits vor Adam steht. Und dann fragt er doch mit Sorge: „Wirst du etwa krank?“
Adam schnaubt, rollt mit den Augen. Er war seit Jahren nicht mehr krank. Sein Blick fällt auf Vincent, der mit Edyta die Klientenprofile Hüters durchgeht. Heute braucht er definitiv keinen weiteren Kaffee.
„Adam?“, verlangt Wolle erstmal seine Aufmerksamkeit und hält ihm eine dünne Akte vom LKA Berlin entgegen.
Adam blättert durch. „Ein Toter?“, fragt Adam.
„War ein Klient von Hüter,“ sagt Wolle.
Und schlagartig ist es ruhig im Büro. Alle Augen sind auf Wolle und Adam gerichtet.
„Scheiße,“ murmelt Olga.
Und es ist nicht so, als hätten sie in den letzten Wochen nicht intensiv an dem Fall gearbeitet, doch ein weiterer Toter? Es fühlt sich an wie geballtes Versagen.
„Edyta, Vincent? Was haben wir zu Joseph Günther?“, fragt Adam.
„Warte mal,“ sagt Edyta scrollt durch die Datenbank, summt leise suchend.
„Komisch,“ sagt Vincent.
„Auffällig,“ stimmt Edyta zu.
„Was denn?“, fragt Adam laut. Vielleicht etwas zu laut. Ziemlich genervt.
„Der war ein Klient. Für genau eine Woche und dann war er schuldenfrei,“ sagt Edyta.
„Das ist tatsächlich auffällig,“ stimmt Adam zu und er bemerkt Vincents Blick, die Stirn in Falten gelegt.
Adam blättert durch die Akte. „Die Todesursache ist noch ungeklärt.“
„Ein natürlicher Tod wäre jetzt aber schon ein großer Zufall,“ sagt Olga.
Adam nickt. „Na dann schauen wir mal, wie der Herr Günther innerhalb einer Woche schuldenfrei wurde,“ sagt er und schiebt die Kaffeetassen beiseite.
Ganz eindeutig haben sie die finanziellen Verstrickungen Günthers auch am späten Nachmittag noch nicht rekonstruiert. Allerdings hatte er ziemlich schnell einen gut bezahlten, neuen Job bei einer GmbH, zu deren Gesellschaftern Hüter zählt. Was genau Günthers Job da war, ist jedoch noch unklar. Was genau die GmbH macht ist ebenso unklar. Aber die Zwischenergebnisse gehen erstmal wieder zurück nach Berlin.
Vincent bringt ihm irgendwann einen Kaffee und ein Käsebrötchen.
„Mit Zucker, du siehst ein bisschen blass aus um die Nase,“ sagt Vincent.
„Danke.“ Adam lächelt.
„Alles in Ordnung?“, fragt Vincent.
Und Adam zieht seufzend seine Augenbrauen hoch. Er ignoriert das aufgeregte Ziehen im Bauch.
„Na dann,“ sagt Vincent, beißt sich lächelnd auf die Lippe.
Adams Lächeln wird etwas schief, etwas lockerer, das Ziehen noch etwas intensiver.
Und dann ist endlich Feierabend. Adam beobachtet Vincent, der seine Tasche greift, sich von allen verabschiedet und an Adams Tisch vorbeistolziert, seine Hand über den Tisch gleiten lässt, seine Augenbrauen hochzieht und ihm zuzwinkert.
„Bis später,“ murmelt er.
Adam läuft ein süßer Schauer über den Rücken. Er bringt die drei Kaffeetassen in die Teeküche, zwei sind noch voll. Nur die Tasse von Vincent ist tatsächlich leer.
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„Er hat mit mir geflirtet,“ sagt Adam, zieht sich die gute Jeans ganz langsam hoch, weil Lidia ihm zuguckt.
„Sicher?“, fragt Lidia, streicht ihm über den Rücken. „Was genau hat er gemacht?“
Adam zuckt mit den Schultern. „Seine Lippe gekaut und so gelächelt.“
„Oh, Adam,“ sagt sie lachend, küsst seine Schulter.
„Du riechst gut! Und du weißt, was ich meine! Außerdem hat er mir zugezwinkert,“ sagt Adam, lässt seine Hände über Lidias Brüste gleiten, verteilt Küsse auf ihrem Hals.
„Ist das wirklich okay für dich?“, fragt sie. „Wegen der Arbeit?“
Und Adam zuckt mit den Schultern, presst sein Gesicht gegen Lidias Nacken. Er mag Sex. Und Sex mit Vincent? Allein der Gedanke daran, was da vielleicht sogar schon heute passieren könnte, erregt ihn. „Problem für später,“ murmelt er gegen ihren Hals, lässt seine Hände über ihren Rücken gleiten, über ihren nackten Hintern. „Aber für dich ist das auch in Ordnung?“
„Hast du die Hände gesehen?“ fragt sie.
Adam grinst, natürlich hat er das. Die Hände sind schön und groß und werden fantastisch aussehen, wenn sie über Lidia gleiten.
Sie presst sich gegen Adam und sagt dann etwas atemlos: „Wird schon schief gehen!“
Adam nickt, entscheidet sich für das graue Hemd und beobachtet, wie Lidia sich anzieht. Kurz zögert sie, schwankt zwischen bequem-pragmatischem Baumwollslip und zarter Spitze. Entscheidet sich für schwarze Baumwolle und einen schlichten schwarzen BH. Und wie sie sich bewegt beim Anziehen, Adam kann es kaum erwartet, sie später wieder ausziehen, unabhängig davon, ob Vincent dabei ist oder nicht.
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Der Auflauf ist fast fertig, der Salat auch. Der Tisch ist sorgfältig eingedeckt, dabei aber doch ganz schlicht. Unverfänglich.
Es klingelt an der Tür. Lidia grinst ihm zu, und flüstert: „Ich liebe dich,“ als sie zur Tür geht.
„Ich liebe dich auch,“ sagt Adam, blickt ihr hinterher und öffnet dann den Wein. Wird schon, denkt er.
Er hört Lidias Begrüßung, hört Vincents leise Antwort, hört ein leises Gespräch, hört: „Schick, steht dir. Wirklich,“ hört ein Danke von Vincent.
Und dann tritt Vincent in den Flur und Fuck. Denn da steht er in dem kurzen, dunkelgrünen Kleid. Adam braucht einen Moment. „Schick,“ hört er sich sagen. Schluckt. Viel zu laut klingt es in seinen eigenen Ohren. Er stellt die Weinflasche ab. „Du siehst wirklich gut aus,“ sagt er und meint es. Goldschimmernder Lidschatten, die Lippen dunkler und die Locken, die sind anders frisiert. „Du, deine Haare?“, holpert Adam ungeschmeidig hervor. Lidia grinst und rollt die Augen.
„Gefällt es dir?“, fragt Vincent, schaut ihn an, schlägt seine Wimpern nieder und streicht sich durch die Haare in seinem Nacken. Fuck!
„Steht dir,“ sagt Lidia warm, legt etwas Raschelndes auf der Arbeitsplatte ab.
Doch Adam ist sofort wieder von Vincent abgelenkt, der sich gegen den Türrahmen lehnt.
„Danke. Du siehst aber auch gut aus,“ sagt Vincent leise, die Stimme dunkel und samtig. Vincent lässt seine Augen langsam über Lidias Jeansrock gleiten, über den weißen Pullover, der Lidia tatsächlich ganz fantastisch steht.
Und Adam erkennt sich in Vincents Blick und sein Herz überschlägt sich. Schnell dreht er sich zum Ofen, um den Auflauf herauszunehmen.
„Ihr seht beide gut aus,“ hört Adam, als er den Auflauf auf dem Tisch abstellt. Und mit Wohlgefallen in der Stimme und Lust im Blick sagt er zu Adam: „Ich war mir nicht sicher, ob du dich umziehen würdest.“ Und Adam richtet sich auf, lässt sich mustern, und genießt es. Fuck, denkt er erneut. Denn Vincent ist hungrig, spreizt die Finger seiner rechten Hand, ballt sie zu einer Faust. Und dann atmet er. Bewusst und langsam. „Danke,“ sagt Adam viel zu spät.
„Er hat sogar geduscht,“ murmelt Lidia zu Vincent und Adams Herz schlägt schneller. Denn die Implikation ist eindeutig.
Vincent grinst und schaut sich in der Küche um, betrachtet den Tisch. „Sieht gut aus. Riecht auch lecker. Kann ich noch irgendwie helfen?“, fragt Vincent dann und seine Stimme bebt etwas.
„Quatsch, du bist unser Gast,“ sagt Lidia, streicht Vincent über den Oberarm, um ihn in Richtung Tisch zu manövrieren. Vielleicht lehnt Vincent sich sogar in die Berührung. Ganz sicher gleitet Lidias Daumen über Vincents Arm, als der sich setzt.
Und Adam guckt auf die überschlagenen Beine, die muskulösen Oberschenkel, die feinen Haare, die unter dem grünen Stoff zum Vorschein kommen, als der etwas hochrutscht. Also vielleicht starrt er auch. Nur vielleicht. Ganz kurz. Und als Vincent sich anlehnt, seinen Oberarm auf der Lehne abstützt, da bemerkt Adam, dass er Vincents Bewegungen wie hypnotisiert folgt und Vincent lächelt. Etwas frech, ziemlich interessiert und Adams Magen flattert. Denn das könnte tatsächlich so gut werden.
„Uhm,“ sagt Adam, sucht Lidias Blick und sie lächelt, weil ihr gefällt, was sie zwischen ihnen sieht.
„Wein?“, fragt sie.
„Gerne,“ sagt Vincent.
Und irgendwie ist das Essen doch ganz entspannt, vibriert widererwarten nicht mit den unzähligen Möglichkeiten des Abends. Ein banales Abendessen: der Auflauf schmeckt, der Salat ist knackig und der Wein tut sein Übriges. Das Gespräch fließt angenehm daher, streift Lieblingsessen und Rezepte, Bücher und Filme, frühere Haustiere und Studium.
Vincent lacht laut, und kichert und kaut mit offenem Mund, während er erzählt. Und Lidia verschluckt sich lachend am Wein, als sie und Vincent feststellen, dass sie beide beim gleichen Psychologieprofessor ein Einführungsmodul hatten. Erinnern sich an dessen unsägliche Angewohnheit, sich beim Nachdenken mit der Zunge über das Kinn zu lecken. Und als Adam nachfragt, wie das funktioniert haben soll, ist Vincent sofort zu einer Demonstration bereit. Fuuuuck!
Sie lauschen dem Sommerregen, der durch das offene Fenster zu hören ist, während Adam Espresso macht.
Lidia lächelt. „Weißt du noch?“, fragt sie Adam.
Natürlich erinnert er sich. Es fühlt sich an, als wäre es erst einige Minuten her. Die Schmetterlinge und das Kribbeln vorm ersten Date. Der geplante Döner nach der Geschichtsklausur, der plötzliche Regen, der sie überraschte, so dass sie auf dem benachbarten Spielplatz im Rutschenhäuschen Unterschlupf suchen mussten. Beide nass. Und als Lidia fror, hatte Adam nicht mal eine Jacke, die er ihr hätte anbieten können. Also rutschte er an sie heran, spürte die warme Haut ihrer Arme gegen seine, bot unbeholfen an, seine Arme, um sie zu legen. Zum Wärmen. Und sie lachte, überrascht und aufgeregt und nickte, strich ihre Lippen über sein Wangen und dann waren die Döner erstmal vergessen.
Auf Vincents fragenden Blick, sagt Lidia: „Adam war mein erster Kuss und es regnete wie aus Eimern. So wie heute.“
„Oh,“ Vincent lächelt nachdenklich. „Und seit dem Kuss seid ihr zusammen?“
„Seit der 11. Klasse,“ sagt Adam, stellt die Tassen auf dem Küchentisch vor Vincent und Lidia ab.
Und Vincent reibt sich mit der Hand übers Kinn, seufzt, legt die Hand vor sich ab. „Und da gab es nie andere-“, fragt er, klingt unsicher.
Und ehe Adam weiß, was er sagen soll, da lächelt Lidia ehrlich und offen und einladend. Sie legt ihre Hand auf Vincents.
Adam schluckt gegen den Herzschlag in seinem Hals.
Und für eine Sekunde ist Vincent still, bevor sein Daumen über Lidias streicht und das aufgeregte Flattern, das während des Essens abgeklungen war, ist wieder da. In vollem Umfang.
„Oh,“ sagt Adam.
„Für einen Augenblick dachte ich, ich hätte mir das alles eingebildet,“ haucht Vincent, starrt auf ihre Hände.
Adam legt seine Hand über Lidias, spürt die Bewegung der beiden Daumen entlang seiner Handfläche, ein sanftes Prickeln, dass sich warm ausbreitet und in seinem Bauch sammelt.
„Wir dachten, wir fühlen mal vor,“ sagt Lidia.
Vincent summt nachdenklich. „Und ihr seid beide on board, richtig?“
„Wir beide, oder nur Lidia, falls du, naja“ sagt Adam schulterzuckend, schiebt seine Hand aber unter Vincents und umgreift sie. Er lässt seine Finger über Vincents und Lidia Haut streichen.
Und als Vincent den Kopf schief legt, da sagt Lidia zwar in ernstem Ton, aber mit einem durchaus amüsierten Blick: „Wegen eurer Arbeitssituation. Falls du dich nicht Adams Regime unterwerfen willst.“ Und auch ihre Hand umgreift nun Vincents.
Vincent lacht und fragt: „Adams Regime?“ Schaut sie beide amüsiert an, dann wieder auf die Hände. Er summt zustimmend. „In Ordnung,“ sagt er und schaut von den Händen auf, schaut erneut zu Lidia, dann zu Adam, greift Adams andere Hand mit seiner freien Hand, während er sich zu Lidia lehnt und Fuck! Vincents Augen leuchten, blauer als Lidias, voller Freude, voller Verlangen und sein Blick pendelt zwischen Lidias Augen und ihrem Mund.
Lidias freie Hand schwebt unentschlossen zwischen ihnen, bis sie auf Vincents Schulter landet, seinen Hals hinaufgleitet.
Und Adam genießt den Anblick, beobachtet Lidias flatternde Lider, die Neigung ihres Kopfes, die Bewegung ihrer Lippen und dann hört er ein ganz leises Seufzen von Vincent. Adam presst Vincents Handfläche gegen seinen Mund, und beginnt, ohne viel Finesse, zu saugen, zu beißen.
Vincent durchfährt ein Zittern. Er löst sich aus dem Kuss, dreht seinen Kopf zu Adam und lächelt. Er schiebt die Hand fast grob entlang Adams Wange, um ihn näher zu ziehen, doch der Kuss selbst ist federleicht. Vincent lächelt, neigt sich für einen weiteren Kuss vor, der ebenso zart ist. Adams Herz rast, drängt ihn vorwärts, drängt ihn näher, und eine zweite Hand, Lidias Hand, streicht ihm über die andere Wange. Lidia, die jetzt hinter Vincent steht, lächelt ihn an und zwinkert ihm zu. Dann zieht sie ihre Hand zurück, streicht ihre Finger über Vincents Hals, beugt sich hinab und küsst Vincents Nacken.
Vincents Augen fallen zu, er neigt den Kopf und keucht, ganz zart und Adam sieht seine Chance, dem Drängen in seiner Brust nachzugeben. Er streift seine Nase entlang Vincents, küsst Vincent und spürt, wie Vincent sich dem Kuss öffnet, wie Vincents Hand auf dem Tisch seine fest greift.
Er neigt den Kopf etwas weiter, um Lidia mehr Platz zu machen. Und aus Vincents sanftem Keuchen, wird ein kehliges Stöhnen und plötzlich scheint es für ihn kein Halten mehr zu geben. Er rutscht unruhig auf dem Stuhl hin und her, schiebt seine Hüfte vor, und Adam legt seine Hand auf Vincents Oberschenkel. Lässt seine Finger unter dem Saum hochgleiten bis er Vincents Unterwäsche erreicht.
Und diese Geräusche, die Vincent macht, die so deutlich zeigen, wie gut ihm das hier gefällt? Adam kann gar nicht genug davon bekommen, genießt die Hitze in seinem Unterleib, die im Takt mit Vincents Stöhnen wallt.
Er löst sich aus dem Kuss, schaut zu Lidia hoch, hebt fragend seine Augenbraue.
Sie legt den Kopf schief, zieht ihre Schulter kurz an.
„Hab ich bestanden?“, fragt Vincent, lehnt seinen Kopf nach hinten gegen Lidias Bauch. Lächelt süß und verlockend und ein bisschen gefährlich.
Notes:
Die sollten in dem Kapitel schon nackt sein. Es gibt sogar schon einen postkoitalen Witz. Aber nicht in diesem Kapitel 🙄
Ist echt egal, ob ich vorher plane und plotte...
Chapter 5: Steuern - Part deux
Notes:
There's a teeny-tiny nod to The_Horror_And_The_Wild in this part.
(See the end of the chapter for more notes.)
Chapter Text
Adam lacht überrascht, schaut Vincent an, der den Hals überstreckt und zu Lidia hinter sich aufschaut.
Und sie summt nachdenklich, fährt durch Vincents Locken, streichelt über seine Wange. „Das hier ist kein Test,“ sagt sie warm, aber bestimmt.
Vincents Lächeln verliert an Schärfe, er schluckt und Adam kann nicht anders, löst seine Hand aus Vincents, um diesen wunderschönen Hals anzufassen, über seinen Kehlkopf zu streichen und der Kontur des Kinns mit seinen Fingern zu folgen, dann mit seinem Mund und seiner Zunge. Er lässt seinen Daumen über Vincents Lippen gleiten. Vincents Atem ist heiß gegen seinen Daumen. Heiß und so verlockend. Und natürlich gibt Adam nach, küsst Vincent, der sich ihm öffnet, ihm die Führung überlässt. Gänsehaut breitet sich auf Adams Armen aus, Wärme durchfährt ihn.
Während Lidia durch Vincents und seine Haare streicht, schiebt Adam mit der anderen Hand den Saum des Kleides hoch und immer höher, spürt das Zittern der Oberschenkel unter seiner Hand. Und Adam ist so fokussiert auf Vincent, dass er das gehauchte „Adam“ kaum hört, nicht richtig einordnen kann. Denn da ist nur Vincent, der sich auf dem Stuhl windet.
„Adam?“, sagt Lidia dann lauter, deutlicher.
Adam öffnet die Augen, atmet zischend ein, denn natürlich kennt Lidia ihn.
„Schau, was du mit ihm machst,“ sagt sie. Und ob Lidia ihn oder Vincent meint, spielt eigentlich keine Rolle. Wahrscheinlich nehmen sie sich beide nicht viel. Vincents Augen sind halb geschlossen, die Wangen rot, der Mund geöffnet und feucht glänzend, von Lidias Fingern gerahmt und da ist Lidias Daumen, der zwischen seinen Lippen verschwindet.
Doch dann dreht Vincent seinen Kopf zu Lidia und zieht sie mit seiner Hand und den wunderbar langen Fingern in einen Kuss: Lidias Zähne, die an Vincents Lippe ziehen, die Zungen, die drängen und nachgeben, Lidias zittrige Atmung und Vincents verspieltes Lächeln, die leuchtenden Augen. Und dieser Kuss zieht tiefsüß in seinem Bauch.
Für eine Sekunde will Adam sich zurückzulehnen, einfach nur den Anblick genießen, doch Vincent rutscht auf dem Stuhl vor, spreizt seine Beine und präsentiert seine Erektion. Schlagartig ist Adam wieder da, Teil der Handlung. Er ist wieder auf die Beine fokussiert, die ihn schon vor Stunden so abgelenkt hatten, und die schwarzen Boxer Briefs, den feuchten Fleck. Seine Daumen verschwinden wie von selbst unter den Stoff, streifen Vincents Eier, seinen Schwanz und entlocken ihm diese wundervollen Geräusche, die Adam unter die Haut gehen.
Mehr Haut, denkt er. Kondome, denkt er vage, will schon aufstehen, da schiebt Vincent ungeduldig sein Kleid hoch, und Lidia öffnet den Reißverschluss am Rücken. Wie abgesprochen ziehen Adam und Lidia Vincent das Kleid über den Kopf und als Vincent halbnackt vor ihnen sitzt, mit gespreizten Beinen, rotfeuchtem Mund und schamlos lächelnd, da rotiert ein Gedanke durch Adam.
Noch ganz neu ist er, aber zunehmend klar: All die schönen Menschen, die Lidia und er schon in ihrer Ehe zu Besuch hatten, haben ihn nicht auf Vincent vorbereitet. Oder viel mehr auf seine eigene Reaktion auf Vincent. Denn immer wieder fühlt er sich vor Verlangen wie gelähmt, ist wie gefesselt von Vincents Anblick, Vincent und Lidia gemeinsam. Er will Vincent, wie er Lidia will. Um sich, in sich, so nah wie möglich. Und zwar jetzt. Und eigentlich immer.
„Gott, ich will euch! Das hier. Euch beide,“ keucht Vincent da, presst den Rücken durch und ein Zittern durchfährt ihn erneut. „Bett,“ sagt er mit belegter Stimme. „Können wir ins Bett?“
Lidia atmet tief ein, presst einen Kuss gegen Vincent Wange, beobachtet Adam. Und er nickt, denn wie könnte er nein sagen? Zu Lidia? Zu Vincent?
Auf Vincents wunderbar haarige Oberschenkel gestützt, lehnt er sich vor, küsst Lidia, schmeckt sie vertraut und warm und darüber eine neue aufregende Note.
Er hört Vincents stockenden Atem, nah an seinem Ohr, spürt dessen Herzschlag gegen seine Brust und dann spürt er Vincents Hand an seinem Hintern, an seiner Hüfte, spürt wie er langsam, viel zu langsam seine Jeans öffnet und ja! „Bett, jetzt!“
Lidia richtet sich auf, geht voran und öffnet auf halben Weg durch den Flur den Rock, streift ihn ihre Beine hinab, zieht sich den Pulli über den Kopf und lässt ihn im Flur fallen. Dann schiebt sie ihren Slip über ihren Hintern und Adam schluckt. Was für ein Anblick das ist! Was für ein Anblick seine Frau ist! Adam reibt sich durch die Jeans, schiebt seine Hand in die Jeans. Fuck! Und wollte er ihr nicht beim Ausziehen helfen?
Lidias Slip rutscht zu Boden und Adam folgt aufmerksam ihren Bewegungen, den Schritten, als sie aus dem feuchten Slip tritt, sich zu ihnen dreht, kann sie förmlich auf seiner Zunge schmecken, sie spüren. Er starrt gebannt, als sie den BH öffnet und über ihre Arme streift und dieser leise zu Boden raschelt. Er ist erst abgelenkt, als Vincent seinen Nacken küsst, sein Atem heiß über Adams Haut prickelt.
„Wahnsinn,“ flüstert Vincent ihm ins Ohr, beißt sanft zu, als er sich gegen Adams Rücken presst und seine Hände unter Adams Hemd über seinen Bauch gleiten.
Adam lehnt seinen Kopf nach hinten, betrachtet Vincent, wie dieser, ebenso gebannt wie er selbst, Lidia beobachtet, wie sie nackt und atemberaubend schön durch das Schlafzimmer zur Kommode geht, die Spielzeugschublade öffnet.
Vincent schluckt, haucht belegt und mit knackenden Stimmbändern: „Wahnsinn.“
Das Grinsen kann Adam sich nicht verkneifen, denn er weiß, dass das eine gut sortierte Sammlung ist. Doch alles, was Lidia greift, sind Gleitgel, Kondome und Lecktücher und dann verteilt sie ihre Beute grinsend auf dem kleinen hässlichen Tablett, das mal ein Geschenk von Lidias Kolleginnen war und hier einen fabelhaften Zweck erfüllt.
„Okay?“, fragt sie, an Vincent gerichtet.
Vincent nickt, schluckt.
Adam hört Vincents Stimmbänder erneut knacken und raunt zu Vincent, zu Lidia: „Wahnsinn.“
Vincent schnurrt hinter ihm, schiebt ohne Umschweife Adams Shorts hinunter und endlich, endlich ist da Vincents Hand auf seinem Schwanz, die ihn ohne Zögern berührt, über seine Spitze gleitet.
Adam schließt die Augen, presst sein Gesicht in Vincents Nacken, stöhnt, verleiht dem Wallen in seinem Unterleib Ausdruck, während er ungelenk aus seiner Hose und den Shorts strampelt.
„Lidia beobachtet uns,“ murmelt Vincent dann leise. „Sie hat das Tablett abgestellt, und ihre Hände streichen über ihre Brüste. Sie spielt mit ihren Nippeln.“
Adam reißt seine Augen wieder auf. Und Lidia steht da, wie eine Göttin im vollen Fokus ihrer Anhänger, genießt ihren Körper und beißt sich wohlwissend der Wirkung auf ihrer Lippe.
„Das gefällt mir,“ sagt Lidia. „Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich es mir hier gemütlich machen sollte, um euch zuzuschauen oder euch helfen“ Sie seufzt leise, als ihre Hand zwischen ihre Beine gleitet.
Adam schluckt, da sagt Vincent: „Du bist gerade so heiß.“
Adam nickt. „Du machst mich so geil,“ sagt Adam, spürt Vincents hinter sich und ergänzt mit einem Seufzen: „Und Vincent auch.“ Er presst sich gegen Vincents Schwanz, stößt in Vincents Hand und liebt das Gefühl, dass sich warm in ihm ausbreitet.
Vincent keucht hinter ihm, reibt sich gegen Adam.
Und Lidia lächelt, tritt dann an sie heran, verteilt Küsse auf Adams Hals und öffnet langsam die Knöpfe seines Hemdes. Sie streicht das Hemd seine Schultern hinunter, streicht über seine Brust, umkreist die Brutwarzen. Und dann lehnt sich Lidia wieder etwas zurück, schaut ihm in die Augen, presst sich gegen Vincents Hand, die jetzt viel zu sanft um Adams Schwanz liegt.
Lidia summt, fährt durch Adams Haare. Und das Lächeln auf ihrem Gesicht ist so warm, so glücklich und nur für ihn und als sie die Augenbrauen fragend hochzieht, da kann Adam nur nicken, seine Stirn gegen ihre pressen, sie küssen und näher ziehen.
Vincent seufzt, murmelt Küsse entlang Adams Hals, seiner Schulter. „Wahnsinn,“ keucht er, presst seine Erektion drängender gegen Adams Arsch, und zieht ihm das Hemd vollständig aus.
Doch die Hitze in ihm verlangt mehr, und Adam will Vincent endlich in sich. Mund oder Arsch ist egal. Lidia rollt ihre Hüften gegen Adam, gegen Vincents Hand zwischen ihnen beiden und der Kuss verwäscht sich in ein hilfloses Keuchen, als Lidias Beine beginnen zu zittern und Adam sie umschlingt, um sie aufrecht zu halten.
Lidia zieht sie zum Bett, sagt ehrlich bewundernd: „Wie schön ihr seid.“ Und dann, nachdem sie ihn und Vincent auf das Bett geschoben hat, fragt sie gegen Vincents Hals: „Müssen wir irgendwas wissen? Vorlieben, Abneigungen?“
„Bin für alles zu haben,“ sagt Vincent, streicht Lidias Bauch hinauf zu ihren Brüsten, lässt seine Daumen über ihre Brustwarzen gleiten, kneift sanft, beugt sich hinab und leckt und saugt und Adam hatte Recht. Was für ein Anblick das ist! So viel intensiver als er sich das hätten vorstellen können: Lidia, die sich seufzend gegen Vincents Mund presst, Vincents Hände auf ihrem Körper.
Lidia grinst, flüstert halblaut: „Alles? Wirklich alles?“ Und es ist genau der Ton, der Adam zum Glühen bringt.
Und Vincent schaut auf, zuckt mit den Schultern. „Das lässt sich bestimmt herausfinden,“ haucht Vincent, bevor er sich an Lidias Hals festsaugt und ihr ein Wimmern entlockt.
Lidia schiebt ihre Hände in Vincents Unterhose, schiebt sie endlich hinunter und wird zunehmend unruhig. Adam kann es nachvollziehen, hilft mit Vincents Boxer Briefs, die sich an der Fußfessel verfangen hat. Adam schluckt, ignoriert die Beklemmung und wendet sich wieder Vincent und Lidia zu, den Geräuschen, die sie einander entlocken.
Er und Lidia funktionieren so gut zusammen, und umso wundervoller ist es zu sehen, wie gut Vincent passt. Wie er sich auf sie beide einlässt.
Und Adam hält es einfach nicht mehr aus, greift ein Kondom, umgreift Vincents Schwanz, will ihn endlich in seinen Mund nehmen. Und da ist dieses Bild, wie er kommt, während er Vincent bläst, weil er Vincent bläst.
Lidia, ganz hilfreich und sofort im Bilde, positioniert Vincent um, fragt: „Blowjob?“, neigt ihren Kopf zu Adam.
„Ja, unbedingt,“ sagt Vincent, lehnt sich zurück und lächelt einladend und Adam macht es sich an Vincents Hüfte bequem, öffnet das Kondom, rollt es über Vincents perfekten Schwanz. Perfekt, denkt er, Größe, Form, Geruch, alles Perfekt und er muss sich über seinen Mund wischen, weil er sabbert, bevor er sich hinunter beugt und Vincent schließlich gegen seine Lippen spüren darf, bedauert für eine Sekunde das Kondom. Aber das erleichternde Gefühl von Vincent in seinem Mund, entschädigt ihn. Schnell findet er einen Rhythmus, der Vincent aufkeuchen und stöhnen lässt und dann ist da eine Hand in seinen Haaren.
„Adam,“ sagt Lidia, laut und durchdringend und Adam läuft ein wohligwarmer Schauer über den Rücken. „So gut machst du das,“ sagt sie und: „Macht er das nicht gut?“
Und von Vincent hört er ein sanft gehauchtes: „So gut! So verdammt gut!"
Tatsächlich hat Adam schon ziemlich konkrete Vorstellungen davon, was ihn geil macht und er steht drauf, wenn Lidia ihn lobt, und jetzt auch noch Vincent zu hören, der zwischen Stöhnen und Keuchen seinen und Lidias Namen murmelt wie im Fieberwahn, das durchfährt ihn ebenso heiß. Adam will und kann sich nicht zurückhalten, kann der Hitze keinen Einhalt gebieten und als seine Hand schneller um seinen Schwanz wird, seine Bewegungen um Vincents Schwanz fahrig werden, da ist dann Lidia, die ihn hochzieht, Vincents kurzem Protest zum Trotz. Sie lässt sich auf Vincent sinken, der tief aufstöhnt. Lidia beugt sich zu Adam, der neben ihnen kauert, an Vincents Hüfte saugt und beißt und ihre feuchten Finger gleiten über seinen Arsch, zwischen die Arschbacken und umkreisen seinen Eingang.
Und für einen Moment ist Adams Welt reduziert auf die Finger in seinem Arsch, bis er Vincents Hand in seiner spürt.
„Willst du so kommen? Adam? Du hast keine Vorstellung, wie gut du aussiehst“, flüstert Vincent verwaschen. „Wenn du magst, könnte ich dich auch ficken, falls dir das gefällt.“
„Vincent,“ keucht Adam. Seine Hand wird schneller und ein feuchter Finger gleitet in ihn.
„Oder Lidia könnte-,“ Vincent stöhnt laut unter Lidia, „Lidia, du-,“ und er kommt, krallt sich in Adams Hand.
Und das ist so fantastisch, was er da sieht, dass Adam laut und hilflos und ganz und gar unelegant von seinem Orgasmus mitgerissen wird mit Lidias Fingern in seinem Arsch und Vincents Hand in seiner.
„Wahnsinn,“ keucht Vincent, verhakt ihre Finger.
Adam streckt sich, versucht zu Atem zu kommen, das Zittern unter Kontrolle zu bringen, greift nach Lidia, streicht über ihren Oberschenkel nach oben und da sind bereits Finger. Vincent richtet sich auf, dreht Lidia auf den Rücken und entsorgt das Kondom, bevor er Küsse über Lidias Hals verteilt, sich ausgiebig mit ihren Brüsten befasst und dann irgendwann genüsslich beginnt, sie zu lecken. Wenn Adam nicht gerade gekommen wäre, würde er es jetzt tun, so wie Lidia sich unter Vincent bewegt, die hilflosen, leisen Geräusche, die sie macht, ihre Hand in Vincents Locken und Adam rafft sich auf, küsst sie, ihren Hals, ihre Brüste, schmeckt ihren Schweiß, spürt das Zittern, das sie durchfährt, liebt ihr gepresstes Keuchen, das immer schneller wird, das Zucken in ihren Oberschenkeln unverkennbar.
„Mach weiter,“ raunt er zu Vincent und Lidia windet sich auf dem Bett, gegen Vincents Zunge und kommt.
Für einen Moment ist da nur Lidias laute Atmung, dann ein sanftes, fast gelachtes: „Wahnsinn.“ Sie zieht Vincent ungeduldig hoch, küsst ihn und Adam streicht Vincent über die feucht-klebrige Wange, mustert das zufriedene Gesicht und ist sich unsicher, wie ehrlich er mit sich sein will, auch wenn er weiß, dass er und Lidia das hier besprechen werden. Denn Vincent ist vieles, aber ganz sicher nicht nur ein Besucher.
Und Vincent lächelt ihn an, beugt sich zu ihm und küsst ihn, abwechselnd federleicht und drängend und diese Küsse schmecken so verdammt gut und ziehen süß durch ihn.
Lidia kuschelt kurz, streicht ihnen durch die Haare, geht sich dann waschen, aber nicht bevor sie Vincent und Adam miteinander verkuschelt hat. Und Adam atmet tief ein, genießt Vincents Nähe, den Kopf auf seiner Brust und ist irgendwie nicht überrascht, dass Vincent nicht stillliegen kann, seine Hand unaufhörlich über Adams Körper treichelt.
"Lidia kuschelt nicht?", fragt Vincent.
Adam schüttelt den Kopf. „Selten. Wie fühlst du dich?“, fragt Adam.
Und Vincent hebt seinen Kopf, lächelt mild und zufrieden. „Sehr gut,“ und Vincents Stimme ist leise und ganz warm.
Lidia kommt mit Waschlappen und einem Handtuch zurück, hält Vincent einen Waschlappen hin. „Für’s Gesicht?“, fragt sie.
Und Vincent erstarrt. „Fuck!“, haucht er. „Shit, ich habe das Lecktuch vergessen. Ich- Das-“ Vincent will sich aufrichten, doch Adam zieht ihn näher.
„Das ist nicht ideal,“ sagt Lidia mild, wischt mit dem zweiten Waschlappen über Adams Hände, seinen Penis, seinen Arsch und Adam streckt sich in die Berührung, wenn Lidia ihm das schon mal anbietet.
„Ihr- Das tut mir leid,“ sagt Vincent, reibt sich über die Augen, wischt sich dann das Gesicht ab und als er sich unsicher umschaut, küsst Adam Vincents Stirn. Lidia lächelt, nickt, legt sich hinter Vincent und umgreift seinen Bauch.
„Bleibst du die Nacht?“, fragt Lidia.
Vincent zögert, seufzt. „Gerne,“ sagt er dann gegen Adams Brust.
„Schön,“ sagt Lidia.
„Haben wir noch was Süßes?“, fragt Adam.
„Schokolade,“ sagt Lidia. „Oh, und die Glückskekse von Vincent, die er als Nachtisch mitgebracht hat.“
„Glückskekse?“, fragt Adam, richtet sich auf und krabbelt aus dem Bett. „Wo?“
„Arbeitsplatte,“ sagt Lidia, folgt ihm, und Vincent dann auch. Mit einem tiefen Seufzen.
In der Küche angekommen, öffnet Adam das Tütchen, zerbricht den Keks, schiebt ihn sich in den Mund und überfliegt das Zettelchen, lacht laut auf und liest dann vor: „Freuen Sie sich auf heitere Stunden.“
„Heitere Stunden, also in der Zukunft? Heißt das, es gibt noch eine zweite Runde?“, fragt Vincent, der nun seinen Glückskeks zerbricht.
Lidia lächelt entspannt. „Ich hätte nichts dagegen.“
„Sie sind voller Energie. Neider und Widersacher verstummen,“ liest Vincent kopfschüttelnd vor, hält Adam den Keks hin.
„Das steht da nicht,“ sagt Adam, kaut den Keks und Vincent hält ihm den Zettel unter die Nase, hebt eine Augenbraue.
Adam schnaubt. „Tatsächlich,“ sagt er, tritt an Vincent heran, um ihn zu küssen.
Lidia zieht an Vincents Zettelchen und auch sie gluckst kurz auf. „Neider und Widersacher? Heute gibt es hier nur Gewinner*innen“ sagt sie und macht dabei eine lange betonte Pause vor dem -innen.
Und Vincent grinst in den Kuss, löst sich langsam und schaut zu Lidia, hebt seine Hand und streicht ihr über die Wange. „Danke,“ sagt er und küsst sie. Ganz anders als noch im Schlafzimmer.
Notes:
Manchmal ist einfach alles doof und einige mittelschweren Krisen auf Arbeit machen es auch nicht besser und warum schreib ich das? Weil ich jetzt täglich an diesem Kapitel rumgewerkelt habe und es einfach nicht die Form annehmen will, die ich am Anfang envisioned habe. Entweder hätten sie mehr reden müssen, oder weniger, oder gleich ins Schlafzimmer? Who knows. Ich leider nicht. Auch wenn ich stundenlang Bilder von Julia-Maria Köhler angeschmachtet habe.
Und das Tragischste? Der postkoitale Witz ist leider rausgeflogen 😢
Chapter 6: Steuern - The Threequel
Chapter Text
Vincent hat Besuch stellt Adam fest, als dieser ihn zur Tür reinlässt und unauffällig einem Kuss ausweicht. Und dann versteht er auch warum. Denn am Küchentisch sitzt eine alte Bekannte, gleitet ihre Hände über die neue Wachstuchtischdecke. Blaue Herzen und Quietscheentchen. Von Olga.
„Alexandra Elisabeth Luschke,“ sagt Adam, kann das Grinsen nicht aufhalten. „War das Gericht also wirklich gnädig mit dir?“
„Adam Raczek, du weißt doch genau so gut wie ich, dass ich ein Alibi hatte,“ sagt sie mit einem Lächeln.
Adam grinst: „Natürlich hattest du das!“
„Ach Adam, manchmal denke ich, wir hätten so gut gemeinsam arbeiten können,“ sagt sie da, und ihr Bedauern klingt tatsächlich aufrichtig.
„In einem anderen Leben vielleicht,“ sagt Adam.
Und Sie grinst, schüttelt dann bestätigend den Kopf: „Wir sind wirklich nicht für die gleiche Seite gemacht. Stell dir das mal vor! Ich bei der Polizei. Oder du ein skrupelloser Kleinkrimineller. Oh, oder ein abgewrackter, kaputter Bulle.“
Adam schnaubt und rollt die Augen. Das passiert ihm in keinem Leben. Ganz bestimmt nicht.
Vincent stellt Adam einen kalten Kaffee hin, ein Rest vom Frühstück. „Woher kennt ihr euch?“
„Parallelklasse,“ sagt Alex grinsend, überraschend und dreist gelogen.
Vincents Augenbrauen ziehen sich zusammen, die Augen sind groß und fragend. Aber nicht an Adam gerichtet.
Und Alexandra schüttelt kaum merklich den Kopf.
„Gibt es etwas, dass ich wissen sollte?“, fragt Adam dann.
„Ein Mäuschen hat mir geflüstert, dass ihr euch um Hüter kümmern wollt,“ sagt Alex, trommelt ungeduldig auf den Tisch.
„Und falls das so wäre?“, fragt Adam.
„Ja, falls das so wäre, würdet ihr vielleicht gerne wissen wollen, dass der gerne tanzen geht, auch wenn er eigentlich andere Termine hätte wahrnehmen müssen. Offizielle Termine. Munkelt man,“ sagt sie.
„Tanzen?“, fragt Adam.
Alex nickt.
„Wo denn?“, fragt Vincent.
„Wird dir gefallen,“ sagt sie zu Vincent. „Und dir wahrscheinlich nicht, Adam.“
Adam rollt erneut die Augen. Was weiß die Luschke schon?
„Und ihr beide, woher kennt ihr euch?“, fragt Adam.
„Parallelklasse,“ sagt Alex wieder mit einem breiten Grinsen und schaut dann theatralisch auf ihr Handy. „Ich muss dann mal los,“ sagt sie, umarmt Vincent, flüstert ihm etwas ins Ohr und geht dann.
„Vielleicht sollten wir wirklich mal Tanzen gehen?“, sagt Vincent, tänzelt auf Adam zu und lächelt verlockend. „Und Tanzen ist doch bestimmt genau dein Ding?“, fragt Vincent, und der Hauch Ironie ist nicht zu überhören.
„Lidia hat sich noch nie beschwert,“ sagt Adam, zuckt mit den Schultern.
Und Vincent grinst schmutzig. „Hat tatsächlich keinen Grund sich zu beschweren, wie ich selbst bestätigen kann.“
Also tritt Adam an Vincent heran, legt ihm die Hände auf die Hüften und zieht ihn in einen Grundschritt.
„Salsa?“, fragt Vincent.
Adam nickt, lächelt, ist überrascht, wie gut Vincent folgt, bis dessen Hände beginnen, über Adams Schultern zu gleiten, seinen Nacken hochzugleiten.
„Magst du vorbeikommen?“, fragt Adam leise.
Vincent streicht seine Wange gegen Adams und dieses Gefühl, rau und kratzig, dass prickelt ganz fantastisch. Vincent presst sich näher und Adam dreht sein Gesicht zu Vincent, reibt seine Nase gegen Vincents.
„Klar,“ sagt Vincent, küsst Adam sanft und süß und das ist überhaupt nicht ausreichend.
„Was erzählst du Lidia?“
„Wir haben geküsst. Ganz zurückhaltend. Und ich,“ sagt Adam, presst sich gegen Vincent. „Ich konnte kaum an etwas anderes denken, als dir einen zu blasen.“
„Hätte sie was dagegen?“, fragt Vincent interessiert, kreist seine Hüfte gegen Adam.
Adam schüttelt verneinend den Kopf.
Und Vincent küsst ihn, aber nicht zurückhaltend, drängt ihn gegen die Wand und schiebt ein Wand zwischen Adams. Und bevor Adam weiß, wie ihm geschieht löst Vincent sich aus dem Kuss und geht ins Schlafzimmer. „Brauch ich irgendwas?“, fragt er laut.
„Wechselsachen für morgen,“ schlägt Adam noch etwas kurzatmig vor. Er und Lidia wollen nicht drängen. Aber Vincent zeigen, dass sie ihn gerne um sich haben, das wollen sie schon.
„Oh, große Pläne?“, fragt Vincent, tritt an den Kleiderschrank, entscheidet sich für einen schwarzen Anzug und ein dunkles Hemd mit goldenen Akzenten. Dazu ein Paar Socken, die mit den goldenen Streifen am Bund, und schwarze Shorts. Für einen Augenblick fühlt Adam sich fehl am Platz, hätte vielleicht im Flur warten sollen, aber Vincent lächelt, greift seine Tasche, tritt an Adam heran und küsst ihn erneut, als er sich an Adam vorbei durch die Tür schiebt.
„Kommst du?“, fragt Vincent, zieht Adam zur Wohnungstür.
Später, denkt er und ist froh, dass er es ist nicht ausspricht. Denn Vincent würde es Lidia brühwarm und vergnügt erzählen. Und dann doch: „Hoffentlich später.“
Vincent kichert.
Adam grinst.
---
„Was ist mit Karl?“, fragt Vincent.
„Karl?“, fragt Olga.
Adam beginnt auf seinem Tisch zu kramen.
„Mein Vermieter,“ sagt Vincent.
„Dein Vermieter?“, fragt Wiktor, weil das zugegebenermaßen nichts erklärt.
„War mal bei der Polizei,“ sagt Adam, hält die Akte hoch, nach der er gesucht hatte. „Bei der Mordkommission, aber wenig beliebt. Hatte Probleme mit Vorgesetzen. Arbeitete dann in Lebus und jetzt ist er berentet.“
„Du hast seine Akte?“, fragt Vincent etwas zu leise.
Und Adam zögert. Er war in seinem Umgang mit Vincent so auf die sexuelle Komponente fokussiert, dass ihm erst hier und jetzt bewusst wird, was es für Vincent bedeutet, dass Adam Vincents Vermieter überprüft hat.
„Geldprobleme?“, fragt Olga, als sie bemerkt, dass Adam nicht antworten wird.
Vincent nickt, mustert Adam.
„Geldprobleme sind gut,“ sagt Wiktor.
„Dann haben wir ja einen weiteren Ansatzpunkt," sagt Olga.
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„Oh, Adam,“ sagt Lidia und streicht ihm durch die Haare.
„Ich weiß,“ sagt er, vergräbt sein Gesicht in ihrem Bauch. Das war so bescheuert und so unüberlegt. Einfach so dämlich.
„Hast du dich entschuldigt?“
Adam schaut zu Lidia auf, schüttelt den Kopf, seufzt. Er wollte auf einen ruhigen Moment warten, der aber nicht kam.
Und Lidia betrachtet ihn, mustert ihn wie Vincent heute Mittag.
„Es tut mir leid. Ich hätte nicht ohne sein Wissen diese Infos einholen sollen.“
Lidia seufzt, streicht ihm durch die Haare.
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Adam verlässt Pawlaks Büro, hat mit Pawlak den geplanten Einsatz besprochen, die Formulare zum Unterschreiben dagelassen. Hüter hätte morgen einen Gerichtstermin, den er erneut wegen Krankheit abgesagt hat. Mal schauen, ob die Luschke recht hat. Mal schauen, ob er tatsächlich tanzen geht.
Und dann steht Vincent vor ihm. In einem dunklen Anzug. Und er sieht gut. Sieht so verdammt gut aus, dass Adam den Gedanken mit Nachdruck beiseite schieben muss, wie es wäre, wenn Lidia und er ihm aus dem Anzug helfen würden. Und mit belegter Stimme entschuldigt er sich bei Vincent.
Und Vincent kneift seine Mund zusammen, nickt knapp und geht zu seinem Schreibtisch. Kein Lächeln, keine Hand auf Adams Schulter. Kein nichts. Scheiße.
Adam setzt sich an seinen Tisch, reibt sich über das Gesicht und wendet sich der Abrechnung zu, die Marian ihm gestern Abend noch hingelegt hatte.
„Alles okay bei euch, Raczek?“, fragt Olga.
„Klar, was soll sein?“, fragt er, klingt viel zu mürrisch, viel zu ungeduldig und seufzt.
Olga mustert ihn.
„Adam, der Clubbesuch ist genehmigt,“ sagt Pawlak dann, legt ihm das Formular auf den Tisch. „Sicher, dass du Lidia mitnehmen möchtest?“
„Sie ist doch meine Frau?“
„Ja, schon, aber ihr seid nicht die Zielgruppe des Clubs,“ sagt Pawlak, hebt die Augenbraue.
„Ich geh mit Lidia,“ sagt Olga und grinst. Mit Zähnen.
Und Adam bemerkt Vincents Zucken.
„Überlegt euch was,“ sagt Pawlak und geht.
„Ich und Lidia,“ wiederholt Olga nochmal, aber das Lächeln ist milder. „Und du und,“ Olga schaut sich um und sagt leise, aber durchdringend: „Wiktor.“
Und Vincent schaut kurz hoch, trifft Adams Blick, Augenbraue fragend gehoben. Und vielleicht ist da sogar fast ein Lächeln.
Wiktor hat keine Zeit, Marian auch nicht und Wolle lacht laut, als Adam ihn fragt.
Vincent willigt ein.
---
Adam tanzt wirklich gerne. Aber Alex hatte recht. Das ist nicht sein Ort. Zu laut, zu unruhig, zu grell das Stroboskoplicht und zu schwitzig die Luft. Der Bass hämmert treibend hinter seiner Brust, aber animiert ihn nicht zum Tanzen. Und Vincents wohl auch nicht. Er lehnt neben ihm an der Wand mit einer Bierflasche in der Hand. Er sieht gut aus. Viel zu gut mit dem schwarzen Achselshirt, der engen Jeans und dem Nietengürtel. Dunkler Lidschatten bringt Vincents Augen zum Leuchten, die Locken fallen wild um sein Gesicht und Adam kann sich nicht satt sehen.
Immerhin haben Olga und Lidia Spaß, tanzen eng und vertraut. Sind in die Musik versunken.
Und plötzlich spürt er Lippen an seinem Ohr. „Olga auch?“, raunt Vincent laut.
Olga was? Und Adam dreht seinen Kopf, um Vincent zu fragen und Vincents Gesicht ist ganz nah, doch dann richtet sich Vincent wieder auf. Und Adam schaut zu Lidia und Olga, die wirklich eine Show abliefern. Oh! Adam schüttelt den Kopf, lächelt, lehnt sich gegen Vincents Ohr und sagt: „Nein, Olga, nein. Nie.“
„Zigarette?“, fragt Vincent dann, und Adam spürt Vincents Atem heiß an seinem Ohr, an seinem Hals und dreht sich diesmal nicht zu Vincent, fühlt die Gänsehaut auf seinem Rücken verlockend und beißend. Er nickt, drückt sich von der Wand ab, bewegt sich durch die sich wiegenden Menschen zu Lidia und Olga und gibt ihnen Bescheid, bevor er sich gemeinsam mit Vincent zum Ausgang durcharbeitet.
Die plötzliche Stille dröhnt in Adams Ohren, die kühle Luft zieht über seine Haut, die kalte Wand kratzt an seinem Rücken. Und Adam atmet ein und aus.
Vincent hält ihm eine glimmende Zigarette entgegen und Adam nimmt einen ersten entspannenden Zug.
„Alles okay?“, fragt Vincent, zieht an der Zigarette, atmet den Rauch mit überstrecktem Hals aus. Und die Frage ist eine Herausforderung, Vincents Blick eine Aufforderung und Adam hat keine richtige Antwort, nur eine Reaktion.
„Es tut mir leid,“ sagt er, streckt seine Hand aus, streicht über Vincents Wange.
„Ich weiß,“ sagt Vincent, und ein sanftes Lächeln liegt in seinen Augen. Langsam dreht er seinen Kopf und presst einen Kuss gegen Adams Handfläche.
„Aber,“ beginnt Adam, stockt, denn er weiß, worauf das hinausläuft. Hinauslaufen muss. „Aber das war keine gute Idee mit uns. Mit mir.“ Adam starrt in die dunkle Nacht. Das Gemurmel der anderen Clubbesucher dringt nun wieder langsam an seine Ohren.
Vincent hebt seine Hand, greift Adams, presst einen Kuss gegen Adams Handrücken. Lässt ihre Hände sinken und langsam auseinanderdriften.
„Ich mag euch beide wirklich sehr,“ sagt Vincent und stockt, starrt an Adam vorbei. Adam dreht sich um, folgt Vincents Blick. Und da steht Hüter. Keine fünf Meter von ihnen entfernt, den Blick ganz auf seine Begleitung gerichtet.
---
Sie gehen allein nachhause. Er und Lidia.
Und ihr Keuchen bleibt leise, aber sie wirf ihren Kopf nach hinten, greift sich in die Haare, streicht sich über ihre Schenkel, über ihren Bauch. Die Bewegungen werden zunehmend unkoordiniert. Sie ist so umwerfend schön in ihrem Genuss. Und dennoch fehlt etwas. Fehlt jemand. Das spüren sie beide.
Chapter 7: Abschließen
Notes:
Ohne pusteblume258 und The_Horror_And_The_Wild hätte das hier kein Ende gefunden. Vielen Dank für eure Gedanken und fürs Zuhören! Und vielen Dank an pusteblume258 fürs Gegenlesen.
(See the end of the chapter for more notes.)
Chapter Text
Adam betrachtet die post-its vor sich, dreht die leere Kaffeetasse zwischen seinen Händen. Die Liste der vermuteten Straftaten wird immer länger und das Bild, das sich daraus formt, wird immer konkreter. Aber ist es ausreichend? „Meinst du es reicht?“, fragt er Wiktor.
Wiktor zieht nachdenklich eine Augenbraue hoch. „Den Steuerbetrug können wir nachweisen. Dafür kriegen wir ihn dran,“ sagt Wiktor langsam. Dann mit einem Grinsen: „Wie Al Capone.“
Adam spürt das Zucken in seinem Mundwinkel, sagt zustimmend: „Wie Al Capone.“ Und irgendwas zieht im Hinterkopf, schimmert kaum greifbar durch sein Gehirn.
„Startklar?“, fragt Olga, die um die Ecke guckt. „Die Staatsanwältin ist da."
„Gleich," sagt Wiktor. „Adam brütet gerade an einer Idee," flüstert er laut, mit verschwörerischem Unterton.
Adam ignoriert es.
„Ich geb's weiter," sagt Olga. „Noch nen Kaffee?", fragt sie.
Adam ignoriert auch das. Konzentriert sich lieber auf das Ziehen in seinem Hinterkopf, das Nagen, pult an dem losen Faden. Al Capone, denkt Adam. Al Capone, der nach außen als Geschäftsmann aktiv war, ganz seriös mit Visitenkarte und im Anzug. Der sich rechtschaffend präsentierte, die Justiz und die Medien an der Nase herumführte. „Sag mal, Al Capone ist doch ein Spitzname, oder?“, fragt Adam dann. Ist sich ziemlich sicher, dass das ein Spitzname sein muss.
Wiktor zuckt mit den Schultern und dann leuchten seine Augen. „Sollen wir mal im Brockhaus nachschauen?“, fragt Wiktor.
Adam schnaubt und rollt mit den Augen, aber den Ruf hat er sich selber eingebrockt. Er seufzt, schüttelt den Kopf, schüttelt das unbeabsichtigte Wortspiel ab.
Wiktor tippt und liest in seinem Handy. „Du hast recht, ist ein Spitzname.“
„Ja?“, fragt er.
Und Wiktors Augen funkeln. „Sukinsyn.“
„Was?“, fragt Adam, überrascht. Das ist für Wiktor ein ungewohnt heftiger Fluch. Wiktor hält ihm das Handy entgegen. Adam starrt und erstarrt. „So ein Hurensohn.“
„Sag ich doch.“
„Alphonse Gabriel Capone,“ sagt Adam.
„Gabriel Alphons,“ sagt Wiktor. „Der spielt mit uns.“
„Der spielt mit allen,“ sagt Adam, denkt an Vincent. Denkt an Vincents Date mit Hüter.
„Das ist es, Adam. Der spielt mit allen,“ sagt Wiktor mit einem riesigen Grinsen.
Die Puzzleteile fügen sich mit einem Kribbeln zusammen, rund um dieses eine fehlende Teil. „Haben wir den Namen überprüft?“
„Ich kümmre mich schon drum,“ sagt Wiktor, klopft Adam auf die Schulter und sagt dann: „Hochmut kommt vor dem Fall.“
Adam lacht. „Ja. Wenn wir Glück haben.“
---
Die Staatsanwältin seufzt. „Herr Rogov,“ sagt sie. „Trauen Sie sich das wirklich zu?“
Und Adam beobachtet ihn wie alle Anwesenden auch. Und es spricht so viel für ihn. Sein kurzes Zögern, dieses beschämte, leicht überforderte Lächeln. Alles irgendwie… tollpatschig. Harmlos.
Mit einem Schulterzucken sagt er dann: „Ja, ich denke schon.“ Und dann fast eifrig: „Wissen Sie, ich war auch mal bei der Polizei.“
Adam will schon einschreiten, denn das kann ja nur schiefgehen, wenn Rogov das wirklich allen erzählt.
„Das wissen wir, Herr Rogov,“ sagt die Staatsanwältin. Und ihr Lächeln wird nachdenklich. „Aber vielleicht ist genau das unsere Eintrittskarte? Ich meine ihr… Karriereende, das waren ja besondere Umstände,“ sagt sie.
Rogov nickt. Adam kennt die Akte, weiß von seinem Ausstieg, den Beschwerden bei Vorgesetzen, weiß, wie Rogov immer weiter durchgereicht wurde, auch wenn die Gründe nicht deutlich werden. Zwischen den Zeilen vermutet er Substanzmissbrauch, aber sicher ist er sich nicht.
Aber zwischen Rogov und der Staatsanwältin da passiert etwas. Die scheinen sich ohne Wort einig zu werden.
„Ich war mal bei der Polizei, aber ich scheiß auf den Verein, meinen Sie?“, schlägt Rogov vor. „Und dann die Schulden, wegen der Krankheit meiner verstorbenen Frau,“ sagt Herr Rogov nachdenklich.
Ein Trauerfall also. Das würde die Vorfälle auch erklären.
„Wir verstehen uns, Herr Rogov,“ sagt die Staatsanwältin zufrieden.
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„Lidia,“ sagt Adam gegen ihre Lippen, noch bevor die Tür hinter ihr zufällt.
„Hallo,“ murmelt sie.
„Wie war die Konferenz?“, fragt Adam, hilft ihr aus der Jacke und hängt sie auf.
„Lang, mit pädagogisch-zweifelhaftem Ausgang“ sagt Lidia, schlüpft aus ihren Schuhen.
„Umsetzung beschlossen?“, fragt Adam und ihr Augenrollen überrascht ihn nicht.
„Du hast gekocht?“, fragt sie dann mit Blick in die Küche.
„Gemüsepfanne mit Hähnchen und Reis,“ sagt Adam.
„Perfekt. Ich habe so einen Hunger,“ sagt sie und presst sich grinsend gegen Adam, gleitet mit einem zufriedenem Seufzen ihre Hände seinen Rücken hinauf.
„Ja?“, fragt Adam, zieht sie näher und schiebt seinen Oberschenkel zwischen ihre Beine.
Lidia nickt, zieht ihn in einen Kuss. Und dort wo ihre Finger über seinen Hals, seinen Nacken streichen, hinterlassen sie ein so vertrautes Kribbeln. Als Adam sie auf die Arbeitsplatte neben dem Kühlschrank hebt, den Bereich, den sie seit Jahren aus taktischen Gründen freihalten, da knurrt Lidias Magen laut und unüberhörbar in die Stille.
„Erst Essen, dann Sex,“ sagt Adam, tritt etwas von der Arbeitsplatte weg. Oder will es zumindest.
Doch Lidia grinst, zieht ihn mit den Beinen wieder näher. „Ich habe wirklich Hunger. Aber Adam, wir sind hier noch nicht fertig,“ sagt Lidia und beginnt sein Hemd aufzuknöpfen, lässt ihre Finger über seine Brust gleiten. Und das Kribbeln sammelt sich in seinem Bauch, heiß und schwer. Lidia küsst sich seinen Hals entlang, seufzt. „Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes denken,“ murmelt sie Küsse gegen seine Schulter, während sie ihm das Hemd abstreift.
„Also erst Sex, dann Essen,“ haucht Adam. Und zu dem heißen, schweren Kribbeln im Bauch, kommt ein süßes Ziehen, als Lidia ihre Nase gegen seine Achselhöhle presst, tief einatmet.
„Du riechst gut,“ sagt sie leise, genüsslich und so, wie sie es immer sagt. So als würde sie es so meinen. Als könnte es gar nicht anders sein.
„Schlafzimmer?“, fragt er gegen ihre Lippen.
Sie nickt, lässt aber nicht von ihm ab, öffnet seinen Gürtel. Mit einem letzten Blick richtig Herd – ja, doch, alles aus – zieht er Lidia an sich heran und trägt sie lachend ins Schlafzimmer.
Adam liebt Lidia mit all ihren Facetten. Er liebt sie in ihrer Verspieltheit, ihrer Stärke, aber auch in ihrer Unnachgiebigkeit. Doch heute und jetzt liebt er sie in ihrer Sanftheit, in ihrer fast schüchternen Zurückhaltung als ihre Hände über seine Brust gleiten, langsam und austestend. Das leise Keuchen, als er zwischen ihre Beine sinkt, ihre kräftigen Finger, die nun vorsichtig durch seine Haare fahren und immer wieder hört er seinen Namen leise und zart. Bis Lidia laut wird und sich an ihn klammert. Bis die drängende Intensität, die sich in ihm sammelt, sich auch auf ihrem Gesicht spiegelt.
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„Alles okay?“, fragt Lidia später, als sie gemeinsam am Tisch sitzen.
Adam nickt. „Ja, klar.“
„Sicher?“, fragt sie, nimmt eine Gabel in die Hand.
Adam seufzt. „Na du weißt doch, was los ist.“
Und Lidia schweigt, ihr Blick wird sanft. „Liebe kann vieles verzeihen.“
Er zögert. „Entschuldige, falls ich vorhin-“
„Adam, nein. Ich rede nicht vom Sex. Das war.. adequat,“ sagt sie mit einem schiefen Lächeln und einer gehobenen Augenbraue.
Er lacht.
„Ich rede von Vincent,“ sagt sie dann. Wieder ernst.
„Lidia!“, entfährt es Adam. Denn wie kann sie das so einfach sagen? Als wäre da.. Ja, was genau? Liebe?
„Er fehlt mir auch,“ sagt sie aufrichtig und ihr Lächeln ist warm und ehrlich. Und so traurig.
„Das war schon ziemliches Wunschdenken, oder?“, fragt Adam. Und er denkt an die wenigen gemeinsamen Abende mit Vincent, die sie hatten.
Wie entspannt und unkompliziert sie zueinander gefunden hatten. Wie es einfach passte. Denkt an die kleinen Einblicke in einen gemeinsamen Alltag, der sich vor ihnen entfaltete: Vincent am Herd und Lidia, die die letzten Arbeiten am Küchentisch korrigierte, um nicht alleine in ihrem Arbeitszimmer in Verzweifelung zu verfallen, während Adam nach Vincents Vorgaben Gemüse schnitt. Lidia und Vincent, die sich gegenseitig die Fußnägel lackierten, während Adam Wäsche legte. An den Film, der lief, kann er sich nicht erinnern, aber Lidia entschied sich für „Beach House Blue“ und Vincent für „Partners in Wine“.
„Wunschdenken?“, murmelt sie und kaut nachdenklich auf ihrer Lippe. „Das war kein Wunschdenken, Adam.“ Sie greift Adams Hand, küsst seine Handfläche.
Und Adam schüttelt den Kopf. „Lidia,“ seufzt er. Wie soll er das bloß erklären. Lidia, die immer so genau weiß, was er braucht, was er will. Lidia, die so zentral ist, für alles Gute in seinem Leben.
„Ich weiß,“ flüstert sie. „Ich dich auch. Aber dein Liebeskummer,“ sagt Lidia, schüttelt den Kopf. „Unser Liebeskummer. Das geht so nicht weiter.“
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Adam schüttelt ungläubig den Kopf. Denn Karl, mit seiner unaufdringlich aufdringlichen und direkten Art, liefert ab.
Endlose Fotos von Datenblättern und Bildschirmausschnitten, verwackelte Porträts, schiefe Selfies mit Ortsschildern oder Zwischenhändlern im Hintergrund. Und über die Wochen kristallisiert sich ein Netzwerk mit unregelmäßigen Auswüchsen nach Berlin, Erfurt und Leipzig, nach Poznań, Wrocław und Warszawa.
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„Wollt ihr vielleicht vorbeikommen? Am Freitag? Du und Lidia? Ich könnte uns was kochen?“ fragt Vincent. Und da steht er, die Locken wild, die Hemdärmel hochgerollt, der Lidstrich verschmiert. Die Armbänder haben Abdrücke hinterlassen, wo er sie hochschob, wo sie dann etwas zu eng saßen. Der Tag war lang bisher. Und er wird noch länger.
„Ich red mal mit Lidia,“ sagt Adam langsam, versucht, nicht zu starren und weiß, dass er scheitert. Versucht, das Kribbeln hinter den Rippen zu ignorieren. Versucht, nicht aufgeregt zu nicken.
„Okay. Ich würde mich freuen.“ Vincent lächelt, wendet seinen Blick kurz ab und setzt sich dann zu Adam an den Tisch. „Komm, ich helfe dir,“ sagt er und gemeinsam gehen sie die Fotos von Karl durch.
Olga und Wiktor sortieren die Porträtfotos, gleichen Personen und Akten ab. Ihre Pinnwand wirkt mittlerweile wie aus einem amerikanischen Verschwörungsthriller. Doch Adam sitzt an einzelnen Fotos aus den Rechnungsbüchern. Und Hüters Buchhalter sind verdammt gut. Haben vieles versteckt.
Aber da sind Ungereimtheiten.
Hier und da fehlende kleine Beträge, unaffällige Ausgaben für Anschaffungen, die nicht getätigt wurden. Und auch hier wird ein neuer Angestellter verantwortlich gemacht, der die Probezeit nicht bestanden hat.
„Meinst du den Buchhalter gibt es wirklich?“, fragt Vincent irgendwann.
„Wie meinst du das?“
Vincent zuckt mit den Schultern. „Personalakte für Heinz Mustermann anlegen, und dann…“ Vincent wedelt mit seiner Hand.
„Aber das können wir doch jederzeit überprüfen! Die Sozialversicherungsnummer, die Abgaben!“
„Aber warum sollte man das jederzeit überprüfen?“, fragt Vincent.
„Na weil es auffällt!“, sagt Adam echauffiert und stellt fest, dass es über Jahre nicht auffiel. „Kurwa!“
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Olga seufzt. „Es ist noch viel schlimmer,“ sagt sie ungehalten, als sie Adam die Akte hinwirft.
„Noch schlimmer?“, fragt Adam und Unbehagen steigt in ihm auf, als er Olga und Wiktor mustert.
„Die Angestellten gibt es wirklich. Jeden einzelnen,“ nickt Wiktor.
„Das waren alles Absolventen des BBW in Berlin,“ sagt Olga.
„BBW?“, fragt Adam.
„Berufsbildungswerk. Gibt es bundesweit. Bieten Ausbildungen für Menschen mit Behinderungen,“ erklärt Vincent.
„Oh.“ Das macht es tatsächlich noch schlimmer.
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Vincent steht wartend in der Tür. Und Adam könnte wetten, dass er genau weiß, was er da macht, wie er wirkt. In dem dunklen Hemd mit den offenen Knöpfen und seiner Hand an dem Ring an der Kette. In dem Kilt, barfüßig. Mit dunklem Lidstrich und gebändigten Locken.
Vincent lächelt, macht eine einladende Geste als Lidia und er die Tür erreichen und stockt dann doch kurz, als er Adam neugierig mustert. Den Lidschatten, zart schimmerndes goldgrün, und die Wimperntusche: Lidias Idee.
„Schön, dass ihr gekommen seid. Kommt rein,“ sagt Vincent und schließt hinter ihnen die Tür.
„Danke für die Einladung,“ sagt Lidia, tritt an Vincent heran. Und als er nicht zögert, nicht ausweicht, da haucht sie ihm einen Kuss auf die Wange und Adam entgeht nicht, wie Vincent kurz die Augen schließt und ein Lächeln an seinen Lippen zieht.
„Der Auflauf ist im Ofen,“ sagt Vincent, wirkt etwas verloren für einen Augenblick. „Wollt ihr was trinken?“, fragt Vincent.
„Wasser,“ sagt Lidia und Adam nickt. Denn ja, das Gespräch müssen sie erstmal nüchtern führen.
„Ich mag die Gardinen,“ sagt Lidia und Adam schaut sich in Vincents Wohnung um. Es hat sich nicht viel in der Wohnung getan in den letzten Wochen, aber die neuen Gardinen sind… speziell.
„Von Karl. Hatte seine Frau mal gehäkelt,“ sagt er, streicht sich durch die Locken und stellt Wassergläser auf den Tisch.
Die Küche riecht intensiv nach Zwiebeln, Knoblauch und Oregano und auf dem Herd steht ein Topf mit den Resten einer Tomatensauce und Adam würde zu gerne kosten. Für einen kleinen Vorgeschmack. Auf den Auflauf.
„Setzt euch doch,“ sagt Vincent und lässt sich selbst auf einen Stuhl fallen. Mit Abstand zu ihnen beiden.
Adam kann es ihm nicht verdenken, setzt sich, und der Stuhl kratzt laut und unangenehm über den Boden. „Sorry, ich…“ Adam zuckt mit den Schultern. Und jetzt ist die Situation da. Aber wie soll er das erklären? Dass er nicht widerstehen konnte, dass er wusste, dass es keine gute Idee sein würde, weil da Komplikationen und Probleme lauerten.
Vincent starrt den Tisch an. Seine Finger folgen den verschachtelten Prilblumen auf der Wachstuchtischdecke. Er zieht ein Bein auf den Stuhl, legt sein Kinn auf dem entblößten Knie ab, schnauft. „Ach, Adam,“ sagt Vincent.
„Ja, genau,“ sagt Adam, schluckt gegen den Kloß in seinem Hals. „Es tut mir leid. Ich habe gewusst, dass so etwas passieren kann und trotzdem habe ich… Ich hätte nicht…“ Doch den Satz kann er nicht beenden. Will ihn nicht beenden. Natürlich hätte er diese Sache mit Vincent nicht anfangen sollen, nicht unter diesen Bedingungen. Aber er wollte. Gott, wie er wollte. Wider jede Vernunft. Hilflos schließt er die Augen.
Und als Adam sich in diesem Knoten aus Verlangen und Zweifel, Angst und Zuneigung zu verlieren droht, da sagt Lidia: „Adam und ich haben vorher darüber gesprochen. Wir haben die Situation falsch eingeschätzt und wir haben deine Situation zu wenig berücksichtigt. Das tut uns leid,“ sagt sie.
Vincent seufzt. „Ich hab das auch nicht zu Ende gedacht. Ich dachte wirklich, das… Ich fand das gut. Mit uns.“
„Wir auch,“ sagt Lidia. „Aber solange du in Adams Obhut bist, kann das nur schief gehen.“ Und wie sie da sitzt, die Schultern schmal, die Stirn in ihre Hand gepresst. Wirkt so verloren, wie Adam sich fühlt.
Und Adam nickt bestätigend, ist ihr dankbar, dass sie die Worte gefunden hat. „Es tut mir leid. Und ich würde gerne sagen, dass wir das jetzt auch irgendwie hinkriegen können, und dass ich als Teamleiter umsichtiger sein werde. Dass ich dich nicht noch einmal verletzte,“ sagt Adam.
„Aber du kannst es nicht ausschließen,“ sagt Vincent leise, und ohne Vorwurf.
Adam nickt.
„So eine verfahrene Scheiße,“ flüstert Vincent mit einem traurigen Lächeln.
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„Ein Unfall?“, fragt Olga ungläubig.
Adam nickt. „Glücklicherweise hat er nur leichte Verletzungen.“
Olga schüttelt den Kopf, sagt: „So kurz vor der Verhandlung ist das kein Zufall.“
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Marian liest vor: „Der Angeklagte, Jonathan Hüter, ist schuldig des Totschlags in zwei Fällen, des versuchten Totschlags in Tateinheit mit vorsätzlicher Körperverletzung und mit Beleidigung in vier Fällen, des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in zehn Fällen, davon in drei Fällen in Tateinheit mit unerlaubtem Erwerb von Betäubungsmitteln, des Betrugs in sieben Fällen, der fahrlässigen Gefährdung des Straßenverkehrs in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung und des unerlaubten Entfernens vom Unfallort in Tateinheit mit vorsätzlicher Trunkenheit im Verkehr.“
Und ein zufriedenes Raunen geht durch den Raum.
Ihr Beitrag wirkt klein, aber gemeinsam mit Berlin und Warszawa haben sie ganze Arbeit geleistet.
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„Herr Ross,“ sagt die Staatsanwältin, unterschreibt die letzten Dokumente. „Herzlichen Glückwunsch!“ Sie lächelt ihn an. „Na dann, runter mit der Fußfessel.“
Mit einem Grinsen legt Vincent seinen Fuß auf dem Tisch ab, zieht am Hosenbein, bis die Fußfessel sichtbar wird.
Und wenn Adams Hand etwas zittert, als er die Fußfessel löst, als er Vincents schwarze Socken bemerkt, die mit dem goldenen Rand, dann muss das keiner wissen.
„Danke,“ sagt Vincent, zwinkert ihm zu. Er steht als freier Mann auf und nimmt lachend Olgas Gratulation und Umarmung hin. Wiktor klopft ihm auf die Schulter und Wolle und Marian reißen Witze und fragen ihn, was er mit seiner neugefundenen Freiheit vorhat.
Adam beobachtet das Treiben, kann den unruhigen Knoten in seinem Magen nicht entwirren. Die Anklagepunkte gegen Vincent wurden fallen gelassen. Er allein trifft jetzt wieder alle Entscheidungen, die sein Leben betreffen. Vincent lacht laut auf, folgt dem Gespräch mit seinen jetzt offiziellen Kolleg*innen und beteiligt sich unbefangen und gelöst. Bis er sich suchend umschaut. Und sein Blick, sein Lächeln trifft Adam. Mitten in den Magen. Und weckt das Kribbeln.
Etwas hilflos steht Adam mit der Fußfessel in seiner Hand daneben.
„Ein guter Mann. Da haben wir einen guten Griff getan. Mit Herrn Ross und Herrn Rogov,“ sagt die Staatsanwältin zu Adam, bevor sie geht.
Und lautes Gelächter dringt an sein Ohr. Karol betrachtet gespielt missbilligend das Treiben, bevor auch er Vincent herzlich gratuliert und dann doch wieder alle an ihre Arbeit bittet und sich sein Team wieder an ihre Plätze verteilt.
„Ich komme dann heute Abend vorbei?“, fragt Vincent leise im Vorbeigehen und seine Finger streichen sanft gegen Adams, die verkrampft die Fußfessel halten. Adam nickt benommen.
Und dann schreibt er Lidia mit zittrigen Händen eine Nachricht.
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Später, als Vincent sich auszieht, da kann Adam nicht wegschauen. Es ist kein Strippen, die Bewegungen sind nicht besonders elegant oder bewusst aufreizend und trotzdem. Adam. Kann. Nicht. Wegschauen. Und er ist erst abgelenkt, als Lidia ihm ins Ohrläppchen beißt und flüstert: „Du guckst ihn an, wie du mich anguckst.“
„Ja,“ antwortet Adam. „Ich kann mein Glück kaum fassen.“
Und Vincent, der seine Briefs gerade abstreift, grinst breit. „Nein? Aber vielleicht willst du ja was anderes fassen?“, sagt er und zeigt mit einer so übertrieben, ausholenden Geste auf seinen Schwanz, dass Lidia grunzend auflacht, und Adam nichts anderes übrigbleibt, als Vincent aufs Bett zu drängen und zu überprüfen, was er alles zu fassen kriegt und wie Vincent darauf reagiert.
Laut reagiert er. Laut und dann immer atemloser, immer drängender und fordernder. Intensiv ist es. Das Gefühl so vertraut und doch so neu. Ganz zerbrechlich.
Und neben dem Verlangen, Vincent endlich wieder nah zu spüren, ihn zu hören, zu küssen, zu schmecken, bis er satt ist, bis die Leere, die Vincents Abwesenheit erzeugt hat, wieder gefüllt ist. Neben diesem Verlangen, sich an Vincent zu betrinken, ist da auch, seit langem schon, der Wunsch, heißglühend, Vincent nie mehr gehen lassen zu müssen. Falls er bleiben möchte.
Oh Gott, hoffentlich möchte er das.
Hoffentlich möchte er das, denkt Adam, als Vincent sich aus dem Kuss löst, ihn anlächelt und sich dann ausgiebig Lidia zuwendet. Bis sie sich zitternd und keuchend in die Kissen fallen lässt. Bis sie hell und glücklich lacht und Vincent zu sich in einen Kuss hochzieht.
Wäre er doch ein Künstler, wünscht er sich nicht zum ersten Mal. Denn Lidia und Vincent zusammen? Was für ein Kunstwerk! Da haben sich einige Strähnen aus Lidias pragmatisch hochgebundenem Zopf gelöst. Liegen locker auf dem Kissen, fallen ihr in die Stirn. Ihr Gesicht, ihr ganzer Körper glänzt. Wobei, nein. Sie strahlt. Und die Leerräume füllt Vincent. Neben ihrem Hals, neben ihrer Taille, da pressen sich Vincents Hände in die Matratze, vorsichtig das eigene Gewicht haltend, die Arme unter der Anstrengung etwas zittrig, als er sie küsst. Neckend, innig und zeitvergessen. So viele Küsse, als hätten sie nie etwas anderes getan, als würden sie nie etwas anderes tun wollen. Wie frischverliebt. Wie wiedergefunden.
Und diesen Moment, dieses Bild, diese Vertrautheit, die muss Adam festhalten, gut verschließen hinter seinen Rippen.
Leises Gemurmel drängt an sein Ohr und er hört Vincent und Lidia flüstern, lachen. Er streicht Lidias Unterschenkel hinauf, trifft dann auf Vincents Knie, streicht dessen Oberschenkel empor, beißt in Vincents Arsch und grinst, als Vincent sich nach hinten gegen Adams Gesicht presst.
„Ganz ruhig,“ murmelt Adam und widmet sich der Erkundung dieses wunderschönen Arsches, bis Vincents Arme nachgeben, bis Lidia ihn neu positioniert, bis Adam seinen ersten Hunger gestillt hat.
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„Du guckst mich an, wie Lidia mich anguckt,“ flüstert Vincent später, als er Adam durch die verschwitzten Haare streicht.
„Wie gucken wir dich an?“, fragt Lidia und ihre Stimme summt entspannt, aber neugierig. Sie sitzt noch immer hinter Vincent. Sitzt so, wie sie ihn hielt, als Adam sich vorbereitete, langsam, voller Vorfreude und sorgfältiger, als er es für möglich gehalten hatte, als er sich dann langsam auf Vincent hinabsinken ließ, seine Finger in Vincents Schulter gepresst.
Und als er dann seine Augen öffnete, als er Vincent und Lidia sah, kam da ein neues Bild dazu. Lidia lächelnd, ihre Wangen rot, der Zopf längst gelöst. Sie manövrierte ihre Hand an Vincent vorbei, strich ihm übers Gesicht und Adam presste einen Kuss gegen ihre klebrigen Finger, leckte über die salzige Haut, und ließ sie, mit dankbar flatterndem Herzen, zwei Finger in seinen Mund schieben.
„Schau ihn an,“ hatte sie dann geflüstert. Zu ihm, oder zu Vincent?
Und Adam schaute ihn an. Vincents Blick verklärt, die Lider gesenkt, der Mund leicht geöffnet und die Wangen gerötet. Vincents Hände glitten unkoordiniert über Adams Körper, hinterließen ein Kribbeln, das immer wieder überschwappte, sich in seinem Unterbauch sammelte.
Vincent lässt jetzt seinen Kopf gegen Lidias Schulter sinken. Sein Blick ist weich, als er seine Hand auf Lidias legt, seinen Kopf zu ihr dreht, sie küsst. Und die Zuneigung, die er auf Vincents Gesicht sieht, ist dem Gefühl so ähnlich, das sich in Adam schwer macht. Und mit der anderen Hand zieht er dann Adam näher, zieht ihn in einen Kuss und Lidia seufzt.
„Als könntet ihr euer Glück kaum fassen,“ sagt Vincent, wirkt dabei fast erstaunt, und dann, plötzlich, ganz verletzlich.
Doch Lidia versteht es sofort, streicht Vincent über die Wange und sagt: „Vielleicht, aber wir wissen dieses Glück zu schätzen.“
Notes:
Hüters Schuldigsprechung ist ergoogelt und im Wortlaut, bis auf wenige Ergänzungen und Details, einem Repetitorium oder einer Klausurvorbereitung entnommen. Und dann habe ich die Seite bzw. das .pdf geschlossen und finde es nicht mehr. 🙈🙈🙈 I'm so sorry.
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